Hamburg. Gesichter, Sprüche, Lieblingsverein – die Kreativität kennt beim „Must-have“ der Saison keine Grenzen. Für Jeden ist etwas dabei.
Gesichtsmasken sind nicht nur Pflicht, sondern auch modisches Must-have der Saison. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Zahlreiche Anbieter machen aus der Pflicht eine Kür und aus einem für manche lästigen Stück Stoff ein Accessoire, das zumindest ein bisschen Spaß in schwierige Zeiten bringt.
Ein paar Dinge sollten aber in jedem Fall beachtet werden: Die Maske – egal welcher Art – sollte Mund und Nase bedecken und möglichst eng an den Wangen anliegen. Wenn der Stoff nach einiger Zeit des Tragens feucht sein sollte, sollte die Maske getauscht werden. Stoffmasken können bei 30 Grad bis 60 Grad in die Waschmaschine gesteckt werden.
Empfohlen wird, nicht direkt auf die Maske zu fassen, sondern nur die Bänder zu berühren. Ebenfalls sollte man sich direkt vor dem Anziehen und nach dem Absetzen die Hände mit Seife waschen. Wer auf einen guten Sitz und Hygiene achtet, der kann viel bewirken. So gehen Experten davon aus, dass das Stück Stoff zwar nicht den Träger, aber andere Menschen schützen kann. Es kann nämlich Tröpfchen abfangen, die beim Niesen, Husten oder Sprechen entstehen, und so die Gefahr einer Ansteckung verringern. Auch den Träger schützen dagegen genormten FFP2- und FFP3-Masken, die hohe Filtereigenschaften besitzen. Sie sind in erster Linie medizinischem Fachpersonal vorbehalten.
Für Optimisten (und Beatles-Fans)
„Yeah, Yeah, Yeah“: Wenn das Beatles-Festival schon ausgefallen ist, dann soll zumindest die Maske im Fab-Four-Look daherkommen. Das dachte sich auch Stefanie Hempel, die seit vielen Jahren Beatles-Führungen auf St. Pauli anbietet, und griff zu diesem hübschen Modell mit der bekannten Beatles-Zeile. Ganz ehrlich: So ganz nach „yeah, yeah, yeah“ ist Hempel zwar angesichts der Tatsache, dass die meisten Führungen in diesem Jahr ausfallen müssen, nicht zumute, aber vielleicht gerade deswegen kann ein bisschen Optimismus ja nicht schaden. Und „Help“ kann man sich ja auch für später noch aufsparen ...
Beatles-Maske aus Leinen für 19 Euro von „not the girl who misses much“, Wohlwillstraße 20
Für Poeten
Was ist in diesen Tagen besonders wichtig? Dieser Frage hat sich die Hamburger Jeannine Platz mit einem aktuellen Kunstprojekt angenommen. Dabei hat sie die Antworten, die ihr viele Hamburger auf diese Frage gegeben haben, in Kalligrafie auf eine Wand neben der Strandperle gemalt. Darunter: Herz, Mut, Gesundheit, gute Gedanken und viele mehr. „Inzwischen kommen viele Leute aus ganz Hamburg, um die Mauer-Kunst zu bestaunen“, so Platz. Gemeinsam mit dem Eimsbütteler Künstler Maik Trentzsch hat sie dann die Idee entwickelt, daraus aus Masken-Kunst zu machen. Und die Idee kommt an: Die Bestellungen kommen inzwischen aus ganz Deutschland und sogar aus den USA. Platz betont aber: „Es soll keine Massenproduktion werden. Wir haben die Auflage deshalb auf 500 Exemplare limitiert.“
Masken von Jeannine Platz aus zertifiziertem Maskenstoff und bedruckt mit einem oder mehreren Wörtern für 29 Euro, bestellbar über kontakt@jeannine-platz.com
Für Verspielte
Trotz Mundschutz Mimik zeigen? Mit den Masken der Hamburger Künstlerin und Textildesignerin Petra Schwab ist das kein Problem. Ihre Masken aus Baumwolle zeigen einen Kussmund, ein strahlendes Lächeln oder auch mal die Zähne – und zwar alles mit einem Modell. Das funktioniert über ein Faltensystem, das man einfach auf- und zuklappen und so die Mimik quasi steuern kann. Wie Schwab darauf gekommen ist? „Ich finde es seltsam, dass sich die Menschen im Moment begegnen, ohne dass man am Mund ablesen kann, wie es ihnen geht“, so Schwab. „Außerdem sieht es seltsam aus, wenn im Gesicht der Mund plötzlich fehlt.“
Masken à 18 Euro über hallo@petraschwab.de erhältlich
Für HSV-Fans
Fankult mal anders: Die blau-weiß-schwarzen HSV-Masken sind der absolute Renner. In weniger als einer Woche wurden schon mehr als 57.000 vorbestellt.
Die Maske erfüllt gleich zwei gute Zwecke: Sie hilft, die Corona-Ausbreitung weiter einzudämmen, und gleichzeitig hilft jeder Kauf dem Hamburger Fußball-Nachwuchs, denn der gesamte Gewinn aus dem Maskenverkauf geht an die HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“, die mit dem Geld sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche aus der Hansestadt unterstützt.
Aber: Der Ansturm auf die Masken war so groß, dass weitere Vorbestellungen – vorübergehend zumindest – nicht möglich sind. Doch der HSV verspricht: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Nachproduktion, damit die Gesichtsmasken bald wieder erhältlich sind.“ Sobald es so weit ist, wird der HSV über seine Website (www.hsv.de) und über seine Social-Media-Kanäle umgehend informieren.
Die Maske à 4,90 gibt es zeitnah wieder über den HSV Shop auf http://www.hsv.de
Für Pauli-Fans
Auch vom FC St. Pauli gibt’s nun einen gelabelten Mundschutz. Farbe und Motiv – na, was wohl? Der Klassiker ist natürlich schwarz mit Totenkopf. Aber inzwischen gibt es die Masken auch noch in Grau. Und mit diesem Gesichtsschutz können Fans Gutes tun. Denn die Beträge gehen direkt an die FC-St.-Pauli-Spendenplattform www.fcstpauli.com/kiezhelden/spendenbeirat
Die Plattform unterstützt Einrichtungen und Initiativen rund um den Fußballclub. Achtung: Auch die Masken des Kiezclubs sind begehrt. Die Lieferzeit dauert derzeit etwa vier Wochen.
FC-St.-Pauli-Masken à 14,95 Euro unter www.fcsp-shop.com/ erhältlich
Für Humoristen
„H(o)usten, wir haben ein Problem“, „Ich lächel gerade“ oder „Dort Mund“ – mit diesen und anderen Sprüchen hat Frank Schönfeldt sein Unternehmen, die Segelmacherei Clownsails, binnen Minuten wieder auf Kurs gebracht. „Eigentlich hatte ich die meisten Mitarbeiter schon nach Hause geschickt“, sagt er. „Aber dann kam die Idee mit den Masken, und wir überlegten uns ein paar lustige Sprüche.“ An einem Morgen Anfang April gegen 9.20 Uhr postete er die ersten Fotos – 20 Minuten später holte er seine Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurück, weil so viele Bestellungen eingegangen waren. „Ich hab schon viel erlebt“, sagt Schönfeldt, der seit rund 38 Jahren im Geschäft ist.
Die Masken sind über www.clownsails.de/ bestellbar (mit Wartezeit) und kosten von 10 Euro (blanko) bis 20 Euro (mit selbst gewähltem Spruch)
Für Individualisten
Eine kleine Textildruckerei aus Winterhude ist mitten in der Krise auf die Idee gekommen, das kaum noch vorhandene Geschäft mit lebensechten Fotomasken wieder anzukurbeln – das „Mask-have“. Dabei sei die Mundpartie des eigenen Gesichts eigens so aufgedruckt, dass es so aussieht, als habe der Träger gar keine Maske auf, sagte Inhaber Dominik Klos. Der 40-Jährige hat mit der Idee für die Fotomaske vor fast zwei Wochen seine Mitarbeiter aus der Kurzarbeit holen können. Denn die Idee kommt gut an. „Ich arbeite gerade die Nächte durch, wir sind überrannt worden“, so Klos. Und nun rennen ihm sogar bekannte Persönlichkeiten die Türen ein. So hat sich Kiez-Größe Kalle Schwensen bereits zum zweiten Mal eine Maske abgeholt. „Wenn man sich schon maskieren muss, dann so“, sagte der 66-Jährige. „Ich bin ich. Ich brauche keine Blümchen. Das ist was für Jasmin Wagner.“ Außerdem wolle er sich von den Millionen anderen Menschen mit Mundschutz unterscheiden. Nun warte er nur noch darauf, dass er von jemandem darauf angesprochen wird, dass er angeblich ja gar keinen Mundschutz trage.
Dominik Klos hat bei der Fertigung der Masken zwei Regeln: Zum einen dürfen nur neutrale Münder oder das eigene Gesicht als Vorlage genutzt werden. Und zum zweiten: „Wenn einer nur böse guckt, dann mach ich das nicht. Es gibt gerade genug mürrische Leute auf der Straße.“
Eindruck, Barmbeker Straße 171, www.eindruck-hh.de, Masken für 19,90 Euro