Hamburg. Auf dem längsten Hamburger Deckel-Abschnitt werden drei Brücken durch erste Tunnelelemente ersetzt. Beim UCI-Kino geht es los.

Jetzt geht es los: Der längste der drei Hamburger Deckel für die A 7 rückt ins Visier der Bauingenieure. In Altona beginnen nun die ersten Vorarbeiten. 2230 Meter lang wird der Altonaer Tunnel – es ist ein Bauwerk, das die Fachleute vor besondere Herausforderungen stellt. Denn drei Straßenbrücken, die derzeit die Autobahn queren, müssen in den Tunnel integriert werden: die Brücke Behringstraße/Walderseestraße (Anschlussstelle Othmarschen), die Brücke Osdorfer Weg (Anschlussstelle Bahrenfeld) und die Brücke Bahrenfelder Chaussee.

Wie lässt sich der Verkehr auf den Brücken aufrechterhalten, wenn gleichzeitig ein Tunnel gebaut werden soll? Bei den Tunneln in Stellingen und Schnelsen hatte man das Problem mit Behelfsbrücken gelöst. In Altona geht das nicht. Die Brücken müssten sehr lang werden, abstützende Pfeiler wären nötig. Der Bau dieser Pfeiler würde zu langen Sperrungen der Autobahn führen, und das wollen die Planer der Autobahn GmbH unbedingt vermeiden.

Am Anfang stehen drei kurze Tunnel

Anders als beim Bau des Stellinger und des Schnelsener Tunnels werden in Altona deshalb keine Brückenprovisorien errichtet. Stattdessen entstehen dort, wo jetzt die drei genannten Brücken stehen, in einem ersten Bauabschnitt Tunnelsegmente. Lange bevor der Altonaer Tunnel komplett fertig sein wird, wird es also drei kurze Tunnel geben. Sie wachsen dann nach und nach zu einem Gesamtbauwerk zusammen. Schon im kommenden Jahr soll mit dem Bau dieser Tunnel, die als Brücken dienen, begonnen werden. Erst 2028 werden die Arbeiten am längsten Hamburger Deckel beendet sein.

Mit den Vorbereitungen wird jetzt begonnen – zunächst an der Brücke Behringstraße/Walderseestraße. Die Verkehrsführung wird geändert, um später die erste Hälfte der Brücke abreißen zu können. Stadtauswärts wird es während dieser bis zum 27. Mai dauernden Bauphase nur einen Fahrstreifen geben. An der Anschlussstelle Othmarschen werden die Linksabbieger der Auffahrtsrampe Richtung Flensburg und der Abfahrtsrampe Richtung Hannover ebenfalls auf einen Fahrstreifen reduziert.

Weitere Bauabschnitte noch nicht terminiert

Der Fuß- und Radweg zwischen der Baurstraße (Höhe UCI) und Noerstraße wird gesperrt. Die Umleitung auf die Südseite erfolgt an der Kreuzung Paul-Ehrlich-Straße/Behringstraße. Westlich der Noerstraße wird eine provisorische Ampel als Querungsmöglichkeit zurück auf die Nordseite eingerichtet. Für die Abbruch- und Neubauarbeiten der Lärmschutzwand wird der Bosselkamp für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Die weiteren Bauschritte an den Brücken sind noch nicht abschließend terminiert. Sobald das erste Tunnelelement in den Brückenbereichen fertig ist, wird die Restbrücke abgerissen und durch ein weiteres Tunnelelement ersetzt. Das wird von 2022 bis 2023 dauern.

Die drei Deckel über die A 7 sollen für Lärmschutz sorgen und den durch die tiefe Einkerbung der Autobahn zerrissenen Hamburger Westen wieder zusammenfügen. Auf den Deckeln sind Grünanlagen und Kleingärten geplant.

Der Altonaer Tunnel hat eine Bauhöhe von 5,10 Metern und ist etwa 42 Meter breit. Einbauteile wie Beleuchtung, Tunnelfunk und Lautsprecheranlagen finden so ausreichend Platz. Für Dauerlichtzeichen und Wegweiser sind in der Tunneldecke Nischen vorgesehen.

Zwei Straßenbrücken bekommen keinen Ersatz

Für Baurstraße und den Kielkamp/Lutterhöhe ist vorgesehen, dass sie nicht mehr über den Deckel führen werden. Die beiden jetzt dort noch stehenden Straßenbrücken entfallen also. Die Straßen enden, ausgestattet mit Wendeanlagen, jeweils im Tunnelbereich.

Immerhin gibt es auch eine neue Querung. Der Holstenkamp wird von der Kreuzung Schnackenburgallee/Hols­tenkamp über den Deckel Altona führen.

Die Anschlussstelle Bahrenfeld befindet sich zukünftig im Tunnelbereich. Die Zu- und Abfahrtsrampen werden vollständig eingehaust. Die Auffahrtsrampe Richtung Flensburg an der Anschlussstelle Othmarschen wird sich ebenfalls im Tunnel befinden. Zudem ist eine Fußgängerbrücke über den Osdorfer Weg geplant, um eine durchgängige Wegeverbindung durch die neuen Grünanlagen auf dem Deckel zu ermöglichen.

Der kürzeste der drei Hamburger Deckel in Schnelsen (550 Meter) ist bereits seit Dezember vergangenen Jahres fertig. Im Bereich Stellingen wird noch gebaut. Eine Röhre ist fertig und bereits für den Verkehr freigegeben, an der zweiten wird gearbeitet. Geplante Fertigstellung des 960 Meter langen Tunnels: Januar 2021.