Hamburg. Der Strand Wittenbergen und das Falkensteiner Ufer sind in Coronazeiten beliebte Ausflusgziele. Aber Warnschilder werden oft übersehen.

Urlaub fällt für Hamburger wegen der Coronapandemie derzeit aus. Aber schon Goethe wies darauf hin, dass ein Schweifen in die Ferne gar nicht nötig ist, wenn das Gute so nah liegt. Und so kommt bei Sonnenschein auch am Falkensteiner Ufer in Blankenese und am Strand Wittenbergen in Rissen das Gefühl von Ferien auf. Die nah beiander liegenden Strandabschnitte an der Elbe mit ihrem fast weißem Sand ziehen bei schönem Wetter viele Hamburger an – und sind gerade in der Coronazeit für viele Familien ein beliebtes Ausflugsziel. Doch der Spaß am Elbstrand kann durchaus gefährlich werden.

Vergangene Woche kamen Besucher am Elbstrand Wittenbergen nochmal mit einem Schrecken davon. "Aber das hätte auch ins Auge gehen können", warnt Michael Naujok. Der 76-Jährige, der die Elbe als langjähriger Segler genau kennt, beobachtete das Geschehen von der Mole aus. "Zwei Container-Riesen begegneten sich bei Wittenbergen, was eher selten vorkommt", sagt Naujok. Anschließend habe sich das Wasser stark zurückgezogen, während sich am Strand viele Familien mit Kindern vergnügten.

Hamburg: Gewaltige Welle am Elbstrand

"Ein Junge lief dem Wasser hinterher. Zum Glück wurde er schnell zum Strand zurückgerufen – denn nur wenige Sekunden später rollte eine gewaltige Welle auf den Strand zu", erinnert sich Naujok, der seit 50 Jahren segelt und früher mit seinen Kindern auch häufig am Elbstrand war. "Der gesamte Strand und die Mole wurden überspült. Die Menschen am Strand flüchteten in Panik vor dem Wasser und der starken Strömung. Der 76-jährige rettete sich mit einem Sprung auf ein Geländer. "Nach fünf Minuten war der Spuk wieder vorbei. So etwas habe ich an dieser Stelle noch nie erlebt."

Michael Naujok kritisiert, dass es am Strand zwar zwei Warnschilder gebe. "Aber diese müssten viel größer sein", sagt er. Viele Strandbesucher würden die Schilder schlichtweg übersehen. Auch am Falkensteiner Ufer ist das häufig der Fall. Zwar warnen Schilder vor Wellen, die entstehen können, wenn Schiffe die Elbe passieren – dennoch nehmen viele Strandbesucher die Hinweise offenbar nicht wahr. Oder nicht ernst.

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Gefahr beim Spaß am Elbufer nicht unterschätzen

Viele Kinder lieben es, am Falkensteiner Ufer an der Wasserkante zu spielen und stehen mit den nackten Füßen im seichten Wasser. Aber selbst dort kann es für Kinder gefährlich werden. Denn große Schiffe verdrängen oft riesige Massen an Wasser und sorgen damit für sogartige Unterspülungen der Strände. Schnell reißt es einen da von den Füßen.

Selbst Erwachsene verlieren dabei schnell den Halt und landen im Wasser, wie in den vergangenen zwei Wochen häufig am Falkensteiner Ufer beobachtet werden konnte. Zu ernsthaften Vorfällen kam es nicht. Dennoch sollten die Strandbesucher die Gefahr beim Spaß am Elbufer nicht unterschätzen.