Hamburg. Vielen Menschen sind gerade in Corona-Zeiten Oberflächen an Orten mit vielen anderen suspekt. Da werden Türen vorsichtig mit dem Ellenbogen aufgestoßen und Rolltreppen-Handläufe ganz gemieden. In der Europa-Passage ist nun eine Keimfrei-Technologie eingebaut worden.
Die Hamburger Europa-Passage setzt im Kampf gegen das sich ausbreitende neuartige Coronavirus auf eine spezielle Beschichtung sowie UV-Bestrahlung der Oberflächen und Rolltreppen. Von Montag an sollen so die Handläufe an den 14 Rolltreppen, sämtliche Türklinken, Fahrstuhlknöpfe und alle anderen Oberflächen des Einkaufszentrums nahezu keimfrei gehalten werden. Damit sei das Ansteckungsrisiko - zumindest durch Oberflächenberührungen - im öffentlichen Bereich der Europa-Passage für die Kunden nahezu vollständig ausgeschlossen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Dem Unternehmen war kein anderes Einkaufszentrum in Deutschland mit gleicher Technologie bekannt. Der Einbau der Technologie und das Aufbringen der antimikrobiellen Beschichtung habe etwa 100 000 Euro gekostet. In der Europa-Passage gibt es auf fünf Etagen etwa 120 Geschäfte.
Die spezielle Beschichtung mit Titandioxid, die von einem deutschen Start-up-Unternehmen von zwei Frauen aus Köln entwickelt wurde, sei auf 450 Quadratmeter Flächen aufgetragen worden. Sie wirke aktiv gegen Hefepilze, Schimmel und Bakterien und weise "signifikante Wirkungen gegen Noroviren" auf. Erste Tests hätten auch eine Wirksamkeit gegenüber Viren aus der Corona-Gruppe gezeigt. Einmal aufgetragen, soll die Beschichtung etwa ein Jahr lang bewirken, dass auf den Oberflächen keine Mikroorganismen wachsen können.
Zudem wurde in den Rolltreppen eine Anlage eingebaut, mit der mittels Hochleistungs-UV-Lampen Keime, Bakterien und Viren sowie Pilze durch die Strahlung in Sekundenschnelle unschädlich gemacht werden.