Hamburg. Eine Lichterkette aus 42 sich schnell bewegenden Punkten war am Sonnabend über der Hansestadt zu sehen. Was dahintersteckt.

Viele leuchtende Punkte haben Abendblatt-Leser am Sonnabend am Hamburger Nachthimmel beobachtet. Wie eine Lichterkette zogen 42 Flugobjekte ab 22 Uhr mit großer Geschwindigkeit von West nach Ost über die Hansestadt.

Wer sich über eine spektakuläre UFO-Sichtung gefreut hat, wird nun wohl enttäuscht. Es handelt sich nämlich nicht um außerirdischen Besuch in der äußersten Schicht unserer Atmosphäre – sondern um ein Milliardenprojekt von US-Unternehmer Elon Musk.

Der Tesla-Gründer hat mit seiner Raumfahrtfirma SpaceX das Programm "Starlink" an den Start gebracht. 180 Satelliten wurden innerhalb eines Jahres ins All geschossen, 12.000 sollen es mal werden, um entlegene Gebiete als auch Ballungszentren mit schnellem und preiswertem Breitband-Internet zu versorgen.

Starlink-Satelliten von Elon Musk fliegen niedrige Umlaufbahn

Die mehr als 200 Kilogramm schweren Satelliten bekommen Daten von Bodenstationen und sollen diese untereinander mithilfe von Lasern weiterleiten. SpaceX lässt die Satelliten-Karawanen in relativ niedrigen Umlaufbahnen fliegen. Im Vergleich zu klassischer Satelliten-Kommunikation will das Unternehmen so deutlich kürzere Verzögerungen gewährleisten.

Ein Video aus der Schweiz zeigt die Satelliten im Januar:

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Die Perlenkettenstruktur löst sich später auf, denn die Satelliten sollen sich einmal wie ein Netz über der Erde verteilen. Astronomen kritisieren, dass irgendwann mehr Satelliten als Sterne am Nachthimmel zu sehen sein könnten.

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Immer wieder werden Sichtungen der Satelliten-Kette gemeldet, die das Unternehmen selbst "Starlink-Train" nennt. Wer sie auch mal beobachten möchte, kann auf einer Tracking-Website den eigenen Standort eingeben und Tag und Uhrzeit des nächsten Starlink-Überflugs erfahren. Dann muss nur noch das Wetter mitspielen.