Hamburg. Coronakrise in Hamburg: Da viele Geschäfte geschlossen haben, werden Produkte oft online bestellt. Betrüger machen sich das zunutze.
Ein Bikini für den Sommer, ein Geburtstagsgeschenk, Spielzeug für die Kleinen: Viele Menschen bestellen wegen der Coronapandemie nur noch im Internet. Doch Achtung, einige Sendungsverfolgungen vom Paketdienstleister DHL sind ein Fake – und eine Abofalle. Davor warnt aktuell die Verbraucherzentrale Hamburg. Mit einer perfiden Masche versuchen Betrüger, an das Geld anderer Menschen zu gelangen.
Die Betrüger versuchen, mittels gefälschter Sendungsverfolgungen für DHL-Pakete persönliche Daten von Verbrauchern abzugreifen und ihnen Abonnements unterzuschieben. "Uns erreichten in den letzten Tagen zahlreiche Hinweise von Ratsuchenden, die per E-Mail oder SMS angeblich Nachrichten von DHL erhalten haben", sagt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg. "Zwei Euro sollten sie demnach zahlen, damit der Paketdienstleister eine Sendung ausliefert. Doch die Zustellung bestellter Ware ist nur Mittel zum Zweck, tatsächlich sollen die Angeschriebenen ihre persönlichen Daten preisgeben und für ein dubioses Abo zahlen."
Betrugswelle mit Sendungsverfolgungen für DHL-Pakete
Und so funktioniert der Trick der Betrüger, der nicht neu ist, aber derzeit eine neue Welle erlebt: Wer auf den Link in SMS oder E-Mail klickt, gelangt auf eine Internetseite, die wie die offizielle Seite des Paketdienstleisters DHL daherkommt. Sogar ein aktueller Hinweis zur Coronapandemie ist eingebunden. Die Suche nach der Sendungsnummer leitet weiter zum aktuellen Status einer vermeintlichen Lieferung.
Dort wird dem Verbraucher jedoch mitgeteilt, dass die Zustellung angeblich gestoppt wurde, weil ein Betrag von zwei Euro ausstehe. Der Versand erfolge innerhalb von 24 Stunden ab Zahlungseingang. Zudem wird der Verbraucher aufgefordert, persönliche Daten wie Name, Anschrift und E-Mail sowie in manchen Fällen Kreditkartendaten in Formularfelder einzutragen.
"Im schlimmsten Fall werden Beträge über Kreditkarte abgebucht"
Besonders perfide: In kleiner Schrift neben einer Häkchen-Box zu den Nutzungsbedingungen wird gleichzeitig darauf hingewiesen, dass beim Fortfahren des Prozesses nach einer fünftägigen Testperiode ein Abonnement von 69,95 Euro für einen unbekannten Dienst startet.
"Auch wenn die Masche nicht neu ist, so werden die gefälschten Nachrichten und Mails zurzeit anscheinend wieder besonders häufig verschickt", sagt Verbraucherschützerin Rehberg. Zwar würde man über die imitierten Seiten kein wirksames Abo abschließen, weil der Dienst nicht ersichtlich sei und die Vorgaben der Button-Lösung nicht umgesetzt seien, doch Probleme könne es trotzdem geben. "Wer seine Daten einträgt, muss damit rechnen, dass ein anderer sie auch nutzt. Im schlimmsten Fall werden Beträge über die Kreditkarte abgebucht, oder die Betroffenen erhalten Rechnungen und Inkassoforderungen für Dienstleistungen, die sie gar nicht bestellt haben", warnt Rehberg.