Hamburg. Der Moderator spricht mit Abendblatt-Reporterin Yvonne Weiß über Ängste und die Frage, wo sie sich angesteckt haben.

Für den Gesundheitspodcast von Lanserhofs „Forever Young“ trafen sich zwei Coronainfizierte aus Hamburg per Videochat zum Erfahrungsaustausch. Der eine (Moderator Johannes B. Kerner­) hatte einen leichten Verlauf, die andere (Abendblatt-Chefreporterin Yvonne Weiß) landete im UKE. Die Fragen stellte Nils Behrens, CEO vom Lanserhof. Das ganze Gespräch ist ab diesem Donnerstag zu hören u. a. bei Apple Podcast und Spotify.

Nils Behrens: Woran habt ihr gemerkt, dass ihr krank seid?

Yvonne Weiß: Ich hatte plötzlich keinen Geschmackssinn mehr, egal, was ich gegessen habe, es kam mir fad und öde vor. Normalerweise liebe ich zum Beispiel Edamame, die sind ja ex­trem salzig, das war wie grüne Pampe zu essen. Und ich habe die Haare meiner Tochter nicht mehr riechen können. Sie hat so ein Prinzessinnen-Shampoo, da muss ich mir beim Baden fast die Nase zuhalten, so extrem riecht das. Ich habe dann einen Test mit allen meinen Parfüms gemacht, und als ich auch da keine Sinnesregung feststellen konnte, wusste ich, dass ich sofort einen Test machen muss. Das Ergebnis hat mich dann aber doch erschreckt, weil ich mich körperlich topfit gefühlt habe. Noch.

Johannes B. Kerner: Das mit dem Geruchs- und Geschmackssinn kam bei mir erst nach einigen Tagen und blieb auch nur kurz, ich rieche jetzt wieder sehr gut und mache zwischendurch ein paar Tests: Ich habe hier einen Basilikum stehen, da reibe ich die Blätter mit den Fingern, vor mir steht gerade ein Espresso, den kann ich riechen. Die Tulpen auf meinem Tisch riechen nicht, aber das liegt an den Tulpen. Bei mir ist die Krankheit sehr flach verlaufen, ich habe zu keinem Zeitpunkt Fieber gehabt, zu keinem Zeitpunkt Husten, meine Lunge war nicht belastet. Brutal gesprochen handelte es sich bei mir um einen Zufallsbefund. Ich kam aus den USA zurück, fühlte mich ein bisschen schlapp, wie bei einer beginnenden Erkältung.

Doch solche Symptome schiebt man dann ja ganz gerne mal auf den Jetlag. Aber irgendwann habe ich mir Gedanken gemacht, weil ich zweimal im Februar in Kitzbühel war, ich war im Januar in Südtirol, ich bin viel gereist nach Miami und New York. Dann hörte ich, dass Nachbarn von mir positiv getestet worden waren, und die Gemengelage veranlasste mich dazu, einen Arzt zu fragen, ob es das Gebot der Stunde sei, einen Test zu machen. Der war sich auch nicht so sicher, wir haben den Test eigentlich nur gemacht, um die Krankheit auszuschließen. Doch die Überraschung war: positiv.

Abendblatt-Redakteurin Yvonne Weiß.
Abendblatt-Redakteurin Yvonne Weiß. © HA

Du warst der erste Mensch aus dem öffentlichen Leben, dessen Coronainfektion bekannt wurde.

Johannes B. Kerner: Ich möchte um Gottes willen nicht als Patient null gelten oder als jemand, der mit seiner Krankheit hausieren geht. Mein Problem war, ich habe an einem Donnerstagabend den Befund bekommen und hatte dann die moralische und rechtliche Verpflichtung, die Menschen zu informieren, mit denen ich zuletzt Kontakt hatte. Das waren ungefähr 25 Personen, und wie der Teufel es will, hatte ich am nächsten Morgen um 11.19 Uhr eine SMS von der „Bunten“: „Wie wir hören sind Sie erkrankt, wie geht es Ihnen?“ Eine andere Zeitung fragte eine Stunde später an, und ich dachte mir, bevor jetzt hier ein Gerüchtemarkt entsteht, gehe ich lieber nach außen und sage es selbst.

Yvonne, bei dir verlief die Erkrankung schwerer als bei Johannes, wann hast du gemerkt, es wird ernst?

Yvonne Weiß: Als ich die zweite Nacht draußen auf dem Balkon stand und gegen die Panik angeatmet habe. Die ersten Symptome waren typisch und gut auszuhalten, Fieber, bisschen Husten. Ab und zu Schüttelfrost am Körper, der aber auch gleich wieder wegging. Eigentlich wie bei jeder anderen Infektion. Ex­trem auffällig war aber das teilweise glühende Gesicht, während das Fieberthermometer komplett unbeeindruckt blieb. Eine Bekannte von mir, die ebenfalls an Covid-19 erkrankt war, hat das die „heiße Aura“ genannt, was ich sehr treffend finde. Das war aber auch noch auszuhalten. Doch dann kam ein Symptom, das sogar jetzt nach meiner Genesung ab und zu wieder auftaucht, so ein Druck im linken Brustraum, der wurde irgendwann so stark, dass ich meine linke Hand kaum mehr heben konnte, und da dachte ich, vielleicht rufe ich doch 116 117 an. Dieses Telefonat hat dann eigentlich erst Angst bei mir ausgelöst, weil der Typ am anderen Ende der Leitung meinte, in zwei bis drei Tagen könne jemand bei mir sein. Angst ist ja die Erwartung von Schmerz in der Zukunft, und ich dachte, wenn ich so lange warten muss, könnten bis dahin die Schmerzen unerträglich werden.

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Was hast du dann gemacht?

Yvonne Weiß: Ich habe gewartet. Der ärztliche Bereitschaftsdienst kam eher als angedroht. Die haben mir sehr viele Fragen gestellt, nicht nur zu meinen Brustschmerzen, sondern auch zu Allergien. Ich leide extrem stark unter Heuschnupfen, als ich das erzählte, wurden die Ärzte ganz hellhörig und meinten, sie würden mich jetzt ins UKE überweisen, auch, um mich an ein EKG anschließen zu können. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte, sie geben mir einfach mal ein stärkeres Schmerzmittel.

Das überrascht mich. Du wirkst doch fit und bist erst Anfang 40 …

Yvonne Weiß: Ich will auf keinen Fall Panik verbreiten. Ich habe die Ärzte sehr viel gefragt und auch später dazu recherchiert. Von früheren Coronaviren weiß man, dass Allergiker nicht per se gefährdeter sind. Die Infektanfälligkeit mag erhöht sein, aber Heuschnupfen führt nicht zwangsläufig zu einem schwereren Verlauf. Ich hatte einfach nur Pech.

Du bist dann auf die Isolierstation gekommen.

Yvonne Weiß: Ja. Und ich muss sagen: Wenn schon Corona, dann am besten in Hamburg. Im UKE waren sie extrem vorbereitet. Es hat drei Minuten gedauert vom Rettungswagen bis zum Legen des Zugangs. So schnell bin ich in meinem Leben nicht verkabelt worden. Meine Helden vor Ort hießen Marco und San­dra, die haben alle Untersuchungen mit einer Schnelligkeit und Gelassenheit durchgezogen, die mich zutiefst beeindruckt hat. Ich dachte, die müssten tierisch Angst vor mir haben, aber die meinten so: „Quatsch! Uns nerven auch diese Heldengeschichten. Wir sind immer an der Front, und wir machen hier nur unseren Job!“ Ich wüsste gerne, wie sie in Wirklichkeit aussehen, ich konnte ja nur die Augen erkennen. Als die Schmerzen nach ein paar Stunden besser waren, durfte ich schon wieder nach Hause.

Ich wollte unbedingt zu meinen Kindern, die waren ein wenig traumatisiert durch den Auftritt der komplett verhüllten Sanitäter, die zu ihnen sagten: „Wir müssen eure Mami leider mitnehmen.“ Das tut mir im Nachhinein am meisten leid, dass ich ihnen das antun musste. Auf der Rückfahrt hat der Sanitäter eine Lichtshow für mich im Rettungswagen veranstaltet, weil er meinte: „Hey, das Schlimmste haben Sie überstanden, das sollten wir feiern.“ Ich habe fast geweint. Das war aber auch der Moment, in dem ich zum ersten Mal begriffen habe, dass wir nicht so unsterblich sind, wie wir immer annehmen. Ich hätte 1000 Euro zu Beginn der Epidemie darauf gewettet, dass Covid-19 an mir spurlos vorüberzieht. Ist es aber nicht. Das Virus hat so eine herrliche egalitäre Komponente. Es kann jeden treffen. Selbst die, die sich für unverwundbar halten.

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Johannes, wie hat deine Familie reagiert?

Johannes B. Kerner: Das war schon eine Überraschung für sie, aber ob jemand von ihnen richtig Angst hatte? Ich würde sagen, die kleine Schwester von Angst ist Sorge. Wir haben Kinder allen Alters, meine Kleinen sind 10 und 12 Jahre alt, denen muss man das schon erklären. Dadurch, dass ich getrennt von den Kindern lebe, war ich hier wirklich dreizehneinhalb Tage kategorisch in Quarantäne. Die großen Kinder haben mich mit Essen versorgt. Sie haben eine Einkaufstüte vor die Tür gestellt, sind ein paar Schritte zurückgegangen, und wir haben dann Gespräche auf Distanz geführt. Eine skurrile Situation, sich über drei, vier Meter Entfernung zu unterhalten. Man will sein Kind in den Arm nehmen, doch man soll und darf es nicht. Das war eine Belastung – genau wie die Langeweile. Ich hatte zwar keine Symptome, aber ich hatte Langweile. Dieses Alleinsein, das merkt man irgendwann, die Abwesenheit von physischem Kontakt.

Natürlich gab es das Digitale, ich habe genau wie jetzt mit euch viele Videochats geführt. Eigentlich saß ich den ganzen Tag mit den Kopfhörern auf meinem Stuhl. Ich war vielleicht ein paarmal zum Luftschnappen auf dem Balkon, aber am Ende des Tages war ich so schlapp, als hätte ich 24 Stunden Schwerstarbeit geleistet. Ich hatte einen Kopf wie ein Scheunentor, völlig verrückt. Und ich muss auch sagen: Das Digitale kann das menschliche Miteinander nicht ersetzen. Säßen wir jetzt zu dritt in einem Restaurant beim Mittagessen, dann wäre das doch eine andere Situation.

Yvonne Weiß: Hast du auch festgestellt, dass dein Kopf nicht mehr so schnell funktioniert?

Johannes B. Kerner: Ich habe immer versucht, dem Tag eine klare Struktur zu geben. Ich bin sowieso so ein Zettelmensch, ich nehme mir genau vor, was zu tun ist, und hake es dann ab. Bestimmte Sachen wie „Schrank aufräumen“ habe ich bis heute nicht geschafft. Wahrscheinlich, weil ich mich mit Aufgaben überlastet habe. Doch ich hatte nie das Gefühl, dass ich nicht nachdenken kann, dass ich nicht leistungsfähig bin. Ich habe wirklich gearbeitet oder das gemacht, was man beim Fernsehen Arbeit nennt.

Yvonne, wie war das bei dir zu Hause in der Quarantäne?

Yvonne Weiß: Tja, da waren drei Menschen mit mir in der Wohnung, eine Dreijährige, ein Achtjähriger und mein Mann, die mich lieben, für die ich aber eine Gefahr darstellte. Schwierige Situation, in der dir dann umso mehr auffällt, warum man jemanden geheiratet hat. Mein Mann war Buddha. Es gab nur eine Situation, in der seine Stärke und die meiner Kinder gehörig wankte, und das war, als die vermummten Sanitäter mich abgeholt haben. Ich unten zwischen den weißen Menschen, mein Sohn oben heulend auf dem Balkon. Das war eine so bildgewaltige Szene …

Wie habt ihr erfahren, dass ihr die Krankheit überstanden habt?

Yvonne Weiß: Ich habe noch einen Test gemacht, der ist inzwischen negativ, und die Dokumente, die meine Heilung beweisen, trage ich jetzt wie eine Ehrenurkunde mit mir herum. Vielleicht bastele ich mir ein Mobile aus den schönsten Schriftstücken des Gesundheitsamtes, die sind teilweise sehr amtsdeutschmäßig formuliert.

Johannes B. Kerner: Ich habe hier gerade die Mail aufgerufen über die Aufhebung meiner Quarantäne: „Sehr geehrter Herr Kerner, die Ihnen mit Wirkung vom XY ausgesprochene häusliche Quarantäne wurde zum 23.3.2020 wieder aufgehoben, da die gesetzlichen Voraussetzungen hierfür entfallen sind.“ Diese Mail trage ich im Handy stets bei mir, habe sie sogar schon zweimal vorzeigen müssen. Einmal im Supermarkt, als die Verkäufer ein bisschen aufgeregt waren, und einmal, als mich eine Polizeistreife sehr höflich und freundlich angehalten hat. Die haben sich sogar entschuldigt, aber ich habe geantwortet: „Sie machen doch hier nur Ihren Job. Guten Tag, guten Weg und bitte bleiben Sie gesund.“

Wie haben die Leute im Allgemeinen auf euch reagiert, hatten sie Angst vor euch?

Johannes B. Kerner: Bei mir gab es schon ein paar Situationen, wo mir Leute spürbar aus dem Weg gegangen sind. Ich habe immer aus Spaß gesagt – obwohl man damit nicht spaßt –, die gucken mich an wie eine Atombombe. Aber das ist jetzt vorbei. Gestern war ich mit dem Fahrrad unterwegs, da haben zwei Passantinnen mir zugerufen: „Schön, dass Sie wieder gesund sind.“ Das fand ich ausgesprochen nett, und das wiegt das andere auf. Es ist ja auch ein normales Verhalten. Die Leute sind nicht böse, die haben nur Angst, die haben Schiss, deshalb kaufen sie auch Toilettenpapier. Angst ist die größte Triebfeder, Angst ist viel größer als das Virus. Es handelt sich um eine diffuse Angst, man kann es nicht einordnen. Politik wird derzeit von Virologen gemacht, so ist die Situation, und die müssen wir jetzt durchstehen.

Yvonne Weiß: Ich glaube, wir müssen Verständnis haben, wenn Leute vor uns Angst haben oder hatten. Etwas Unsichtbares bringt unsere Gesellschaft ins Wanken. Da ist ein Gegner, mit dem du nicht sprechen kannst, dem du nicht die Meinung sagen kannst. Wir werden sehen, welche Schlüsse wir aus dieser seltsamen Kombination von Furcht und kollektiver Entschleunigung ziehen.

Johannes B. Kerner: Ich bin dankbar, dass wir eine politische Führung haben, die die Sache ernst nimmt und handelt. Du kannst Dinge immer hinterfragen, gerade hinterher ist man immer schlauer, aber jetzt in der Situation haben sie das meiner Meinung nach sehr gut gemacht. Sie haben das Drama weggelassen. Der französische Staatspräsident hat vom „unsichtbaren Feind“ gesprochen, der amerikanische Präsident hat den Chinesen die Schuld gegeben, das hilft ja keinem Menschen weiter. Dem gegenüber fand ich unsere Führung, egal welcher Partei sie angehört, sehr sachlich, zielorientiert und klar in den Aussagen.

Ihr habt Corona überstanden. Fühlt ihr euch jetzt sicher?

Yvonne Weiß: Die Erfahrung von Bedrohung und Schutzlosigkeit ist für mich persönlich abgeschlossen, das ist in der Tat befreiend. Ich kann jetzt U-Bahn fahren und den Knopf an der Ampel drücken, den sich keiner mehr traut anzufassen. Doch was bringt mir das? Wir können erst aufatmen, wenn noch viel mehr Menschen Covid-19 überstanden haben, in Hamburg ist das rund ein Prozent unserer Stadt, wir sind also noch lange nicht am Ziel. Ich fürchte, dass irgendwann eine Isolationsmüdigkeit bei den Leuten einsetzt. Jetzt im Moment erbringen wir eine großartige zivilisatorische Leistung, aus Rücksicht auf andere akzeptieren wir drastische Einschränkungen. Doch wie lange bleibt das so?

Johannes B. Kerner: Wir müssen noch ein bisschen vernünftig bleiben, und wir werden auch danach nicht sofort zu Trallala und Hopsasa zurückkehren. Es wird Übergangsphasen geben, in denen der Abstand in den Restaurants größer ist, wo Schulklassen in Lerngruppen aufgeteilt werden, eine Bundesliga ohne Zuschauer stattfindet usw. Meine große Hoffnung ist, im Sommer zu einer Normalität zurückzukehren, sodass wir die Chance haben, einen Sommer zu erleben, der den Namen verdient. Dass die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben, dazu zähle ich auch Sport und Kultur, eine Chance haben, sich im zweiten Halbjahr zu revitalisieren, sodass wir am Ende des Jahres sagen können: Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Ich sehe auch das, was Yvonne beschreibt: den Zusammenhalt, das Bewegende, Positive. Es sind Dinge wichtig geworden, die vorher unwichtig waren. Den Satz: „Bitte bleiben Sie gesund!“ hat man noch vor wenigen Wochen als eher unübliche Verabschiedung tituliert, jetzt ist es fast eine Standardverabschiedung, weil man es wirklich jedem wünscht. Wenn aus der Krise etwas erwächst, das uns aufmerksamer miteinander umgehen lässt, dann könnte ich mich bei all den Lasten, bei all den Toten damit anfreunden.

Wisst ihr, wo ihr euch angesteckt habt?

Yvonne Weiß: Nein. Ist auch egal. Ich hätte ja wie empfohlen zu Hause bleiben können, bin ich aber nicht.

Johannes B. Kerner: Mich stört an der Fragestellung auch, dass da etwas wie jemandem die Schuld geben mitschwingt. Das halte ich für eine toxische Situation. All das Schöne, die neue Form der Solidarität, würde verloren gehen, wenn man jemand anderem die Verantwortung für die Infektion gibt. Diese Frage muss unbeantwortet bleiben, ich kann sie nicht beantworten.

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