Hamburg. Die Hamburger Schwäne haben ihr Winterquartier verlassen und sind wieder auf der Alster. Wegen der Corona-Krise war diesmal allerdings alles etwas anders.
Jetzt ziehen sie wieder majestätisch mitten in Hamburg ihre Bahnen: Hamburgs Schwäne sind zurück auf der Außenalster. Schwanenvater Olaf Nieß entließ etwa 120 Tiere am Mittwoch aus ihrem Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich und begleitete sie an der Spitze einer kleinen Flotte von sieben Booten bis zur Krugkoppelbrücke.
Wegen der Corona-Pandemie sollten größere Menschen-Ansammlungen während der Aktion vermieden werden. Auch die traditionellen Begleitfahrten für Medienvertreter fanden deshalb nicht statt. Allerdings blieben entlang der Strecke immer wieder Schaulustige stehen, um das Spektakel zu verfolgen.
Bis November können die Schwäne nun ihre Freiheit in vollen Zügen genießen. Dann werden sie wieder ins Winterquartier gebracht. Am Eppendorfer Mühlenteich bekommen sie während der kalten Monate, falls nötig, Futter. Zudem wird das Wasser dort ständig eisfrei gehalten.
Im vergangenen Sommer waren gut 90 Tiere vorübergehend zurück in den Mühlenteich gebracht worden, da Hitze, Trockenheit und die damit verbundene Algenbildung in den Gewässern zu einem Problem für die Tiere geworden waren. Neun Schwäne waren in dieser Zeit gestorben.
Das Hamburger Schwanenwesen ist eine städtische Dienststelle. Es hat eine jahrhundertelange Tradition, denn in Hamburg gelten die Schwäne als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit der Hansestadt. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Olaf Nieß besetzt somit die wohl älteste Planstelle der Stadt Hamburg.