Hamburg. Nicht nur der öffentliche Nahverkehr hat in Corona-Zeiten deutlich weniger Fahrgäste. Auch der Taxibranche bleiben die Mitfahrer aus. Zu ihrem Schutz rüsten Betreiber in Hamburg auf. Denn Umsätze werden dringend gebraucht.

Zum Schutz für Taxifahrer und ihre Fahrgäste werden immer mehr Taxis in Hamburg mit Trennwänden zwischen Fahrerbereich und Rückbank ausgestattet. Hansa-Funktaxi habe bereits 100 durchsichtige Trennwände in die Fahrzeuge installieren lassen, sagte ein Sprecher des Branchenprimus. "Und täglich werden es mehr." Der Genossenschaft gehören rund 400 Unternehmer mit knapp 800 Autos und mehr als 1500 Fahrern an. Durch weitere Firmenzukäufe fahren insgesamt 1400 Taxis für den Vermittler.

Dass die Corona-Krise ihre Spuren in der Branche hinterlässt, zeigt der Rückgang an betriebenen Fahrzeugen. Von rund 3140 Taxis in der Hansestadt ruht dem Vernehmen nach bereits für mehr als ein Drittel (1098) die Betriebserlaubnis. Weil kaum noch Geschäftsleute und Touristen in der Stadt sind und keine Veranstaltungen stattfinden, sind der Branche die Umsätze weggebrochen.

Zum weiteren Schutz im Beförderungsgewerbe seien auch Desinfektionsmittel im großen Stil eingekauft worden, um die Fahrer zu versorgen, sagte der Sprecher von Hansa-Funktaxi. Die Einzelnen hätten sich die Mittel aufgrund der Versorgungsengpässe kaum selbst besorgen können. Damit sollen vor allem Türgriffe und Polster gereinigt werden. Außerdem können Fahrgäste bei ihrer Bestellung künftig um ein Taxi mit Trennwand bitten.

Auch der bundesweite Anbieter Free Now, dessen Taxifahrten nur über App gebucht werden, rüstet seine Fahrzeuge mit Trennwänden aus. Die ersten 500 Pakete seien in den Fahrzeugen verbaut, weitere sollen folgen, teilte das Joint-Venture von Daimler und BMW mit. Auch Fahrzeuge in Hamburg wurden laut Mitteilung ausgestattet. "Darüber hinaus sprechen wir mit Herstellern für Desinfektionsmittel, Mundschutze und Latex-Handschuhe, um unseren Fahrern weitere Angebote für Schutzmaßnahmen machen zu können", berichtete Free-Now-Deutschlandchef Alexander Mönch. Mehr als 2000 Flaschen Desinfektionsmittel seien bereits im Februar ausgegeben worden.