Hamburg. Er setzte sich für indigene Völker und gegen Genitalverstümmelung ein. Nehberg überquerte auf abenteuerliche Weise den Atlantik.

Der weltweit bekannte Survival-Experte Rüdiger Nehberg ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Das teilte sein Verein Target am Donnerstagabend mit. Seine Frau bestätigte Nehbergs Tod der dpa. Über die Todesursache wurden keine Angaben gemacht. Nehberg machte sich als als Abenteurer, aber vor allem als Menschenrechtsaktivist einen Namen. So setzte er sich unter anderem für indigene Völker ein und gegen Genitalverstümmelung.

Rüdiger Nehbergs Verein Target bei Facebook

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Nehberg schrieb zahlreiche Bücher und trug beispielsweise das Schicksal der Yanomami-Indianer in die Öffentlichkeit, die im Amazonas-Gebiet leben und deren Lebensgrundlage bedroht ist. Anfang der Achtzigerjahre wanderte er von Hamburg nach Oberstdorf und aß nur das, was er am Wegesrand fand. Später überquerte er zweimal mit einem Tretboot und einem Floß den Atlantik.

Seit den Sechzigern lebte er als Konditor in Hamburg. Der mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Rüdiger Nehberg wohnte zuletzt mit seiner Frau in Rausdorf im Kreis Stormarn.

Daniel Günther würdigt Nehbergs Verdienste

Am Freitag hat Schleswigs Ministerpräsident Daniel Günther die Verdienste von Nehberg gewürdigt. „Schleswig-Holstein trauert um einen außergewöhnlichen Menschenfreund und Abenteurer. Rüdiger Nehberg stand für ein jahrzehntelanges leidenschaftliches Engagement für die Rechte bedrohter Völker, für den Erhalt der Natur und für die Rechte von Mädchen und Frauen“, sagte Günther heute in Kiel. Er habe es sich zur Lebensaufgabe gemacht, anderen Menschen zu helfen. In harten Verhandlungen und mit enormem persönlichen Einsatz an Zeit und Gesundheit habe er dabei immer selbst mit angepackt, andere überzeugt und mit spektakulären Aktionen für seine Ziele begeistert. Nächstenliebe habe bei Rüdiger Nehberg immer an erster Stelle gestanden, so der Ministerpräsident weiter: „Sein Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung in vielen afrikanischen und asiatischen Ländern ist beispiellos und wird immer untrennbar mit seinem Namen verbunden bleiben.“