Hamburg. An diesem Wochenende entscheidet sich, ob der Staat eine Ausgangssperre verhängt. Warum es auf uns alle ankommt.
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde des Hamburger Abendblatts,
wir sind zusammen eine große Gruppe, eine der größten und am besten informierten in Hamburg und Umgebung. Millionen Menschen lesen im Moment das Abendblatt, auf Papier oder digital, und wir haben uns gedacht, ob wir nicht gemeinsam ein Zeichen setzen wollen – einige von Ihnen haben uns sogar eindringlich darum gebeten.
Lassen Sie uns an diesem Wochenende, und so lange es nötig ist, zu Hause bleiben! Lassen Sie uns die Kontakte zu anderen, so sehr sie uns auch fehlen, auf ein Minimum beschränken. Lassen Sie uns also das tun, was Bundeskanzlerin Angela Merkel, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther von uns verlangen. Aber nicht, weil sie es verlangen, sondern weil wir verstanden haben, wie wichtig in Zeiten wie diesen jetzt unser eigenes Verhalten ist. Nur darauf kommt es an.
Lassen Sie uns nicht panisch werden – und die Ausgangssperre abwenden
Wir im Norden, schon gar in Hamburg, lassen uns traditionell nicht gern etwas vorschreiben, auch nicht vom Staat. Wir machen das, was richtig und notwendig ist, aus eigenem Antrieb – weil wir andere Menschen schützen und weil wir doch alle so schnell wie möglich unser altes, stinknormales Leben zurückhaben wollen. Lassen Sie uns zeigen, wie vernünftig sich mündige Bürger in einer Krise wie der aktuellen verhalten.
Lassen Sie uns dabei nicht panisch und hysterisch werden (und Toilettenpapier nur dann kaufen, wenn wir wirklich keins mehr haben). Und lassen Sie uns unbedingt verhindern, dass der Staat uns am Sonntag oder Montag oder wann auch immer wie ungezogene Kinder behandeln und eine Ausgangssperre verhängen muss. Das wäre peinlich und einer demokratischen Bürgergesellschaft im 21. Jahrhundert nicht würdig.
Machen Sie mit? Schreiben Sie uns gern Ihre eigenen Appelle und Gedanken (Mail-Adresse: leserbriefe@abendblatt.de), damit andere Leserinnen und Leser sie mit Ihnen teilen können.
Bleiben Sie zu Hause! Und bleiben Sie gesund!
Ihr Hamburger Abendblatt
PS: Einen großen Dank an alle, die Hamburg und den Norden am Laufen halten – mittendrin unsere vielen Zusteller. Was wären wir ohne sie! Bei uns in der Redaktion arbeiten nahezu alle Kollegen schon die zweite Woche von zu Hause aus. Wir sehen uns regelmäßig über Videokonferenzen und kommunizieren ansonsten über digitale Kanäle – und ganz klassisch über das Telefon.