Hamburg. Bundestag bewilligt Förderung von vier Millionen Euro. Das alte Hallenbad an der Budapester Straße soll abgerissen werden.

St. Pauli könnte bald ein neues Schwimmbad mit einer Dreifeldsporthalle bekommen. Der Bund hat am Mittwoch für das Projekt vier Millionen Euro Förderung bewilligt.

Der Deutsche Bundestag hat in seinem Haushaltsausschuss die Projektliste des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beschlossen. Mehr als 1200 Projektvorschläge sind hierbei eingegangen. Nachdem im Jahr 2019 bereits 300 Projekte berücksichtigt wurden, konnten in diesem Jahr mehr als 100 Vorhaben gefördert werden.

Bäderland Hamburg und dem FC St. Pauli wollen kooperieren

Als einziges Projekt in Hamburg ist Geld für ein neues Schwimmbad für St. Pauli vorgesehen. Dort, wo die Bäderland Hamburg GmbH seit 1980 das Hallenbad in der Budapester Straße betreibt, soll für Stadtteilbewohner und Besucher ein familienfreundliches Bewegungszentrum entstehen. Im Mittelpunkt stehen der Abriss und Ersatzneubau des Hallenbades mit 25-Meter-Becken, Sprunganlage sowie Lehrschwimmbecken.

Neben dem Hallenbad wird eine Dreifeldsporthalle errichtet, die in Kooperation zwischen Bäderland Hamburg und dem FC St. Pauli betrieben wird. Schließlich stellt ein neues Mobilitätshaus für den Betrieb von Schwimmbad und Sporthalle die nötigen Pkw- und Fahrradstellplätze zur Verfügung.

Die Projektkosten werden auf insgesamt 40 Millionen Euro geschätzt, wobei sich der Bund mit vier Millionen Euro beteiligt. Hierzu Johannes Kahrs (SPD), Mitglied des Bundestages: „Ich freue mich, dass der Bund dieses wichtige Projekt für St. Pauli, für die gesamte Hamburger Innenstadt sowie den FC St. Pauli mit dieser Förderung anschiebt. Ich hoffe, dass wir nach allen vorbereitenden Gesprächen zügig zu einer Lösung für dieses längst überfällige Vorhaben im Herzen Hamburgs kommen.“

FC St. Pauli wollte die Sporthalle erst auf dem Bunker bauen

"Es gab die Diskussion darüber, ob Bäderland das Schwimmbad auf St. Pauli sanieren oder abreißen soll", sagt Kahrs. Nur einen Kilometer entfernt betreibt Bäderland auch das besser besuchte Festland. Ein saniertes Schwimmbad hätte nicht die Tragfähigkeit für eine Dreifeldsporthalle. Nun gehe es darum, in die Planung zu gehen.

"Die Dreifeldsporthalle sollte zunächst auf dem Dach des Bunkers entstehen", sagt Kahrs. Der FC St. Pauli, der die Veranstaltungs- und Sporthalle auf dem Dach für Breitensport nutzen wollte, hatte sich von dem Projekt zurückgezogen. Nun könnte ein neuer Standort gefunden sein.

"Wir stehen noch ganz am Anfang der Planungen", sagt Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Es sei noch zu früh, über ein wann und wie zu sprechen. "Ich bin froh, dass es nun die Perspektive geben kann das Schwimmbad nicht nur zu modernisieren, sondern komplett und um zusätzliche Sporteinrichtungen erweitert neu aufzubauen." Man wolle die Anwohner bei den Planungen mit einbeziehen und Bedarfe ermitteln. "Fest steht, dass wir das Schwimmbad auf St. Pauli weiter betreiben." Das 40 Jahre alte Schwimmbad, das direkt neben dem Millerntor-Stadion liegt, wird hauptsächlich von Schulen und Vereinen genutzt. Laut Bäderland-Sprecher Dietel nutzen jährlich 80.000 bis 100.000 Gäste das Hallenbad St. Pauli.