Kiel. Sie sind oft überfordert, wollen aber trotzdem so viele Tiere wie möglich um sich haben. Lassen sie die Tiere verwahrlosen, greifen die Behörden ein. Allein im vergangenen Jahr stellten sie in neun Fällen fast 800 Tiere sicher.
Die Behörden in Schleswig-Holstein haben im vergangenen Jahr zwanghaften Sammlern in neun Fällen insgesamt 784 Tiere abgenommen. Dies teilte das Umweltministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Psychologen werten das Phänomen des sogenannten Animal Hoarding als Sonderform des Messie-Syndroms.
Im vergangenen Jahr betraf das "Animal Boarding", also das Horten von Tieren, dem Ministerium zufolge 78 Hunde, 170 Katzen, 56 Kaninchen, 149 Meerschweinchen und 133 Vögel. Auch Mäuse, Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen, Esel, eine Schildkröte und zwei Echsen waren betroffen. Im Jahr 2018 hatten die Behörden im Norden sieben Fälle mit insgesamt 274 Tieren festgestellt. Das waren Hunde, Katzen, Vögel, Kaninchen und Ziegen.
Die Besitzer sind oft überfordert und lassen die Tiere häufig verwahrlosen. In den schlimmsten Fällen müssen die Tiere eingeschläfert werden. Die Tiere, die am Leben bleiben, kommen laut Umweltministerium zunächst ins Tierheim oder in eine ähnliche Einrichtung. Sobald möglich, werden sie zur Vermittlung freigegeben.