Wieshrop/Kiel.

Bauschutt aus dem geplanten Rückbau des Kernkraftwerks Krümmel könnte auf einer Deponie in Wiershop (Kreis Herzogtum Lauenburg) landen. "Der Gemeinderat hat am Montagabend beschlossen, dem Betreiber eine Annahme zu empfehlen", sagte Bürgermeister Hans-Ulrich Jahn am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Es geht um 700 Tonnen Mineralwolle." Zuvor hatte NDR 1 Welle Nord über die Entscheidung berichtet.

Nach Angaben des Energieministeriums ist dies die erste Bereitschaft zur Aufnahme von AKW-Schutt rückgebauter Kernkraftwerke aus Schleswig-Holstein. "Das ist ein positives Signal und ein wichtiger Schritt, um den Atomausstieg und den Rückbau der Kernkraftwerke im Land zum Abschluss bringen zu können", sagte Energieminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) der dpa. Dies zeige, dass es in der Bevölkerung Akzeptanz für die Deponierung der Rückbauabfälle gebe. "Ich bin überzeugt, dass gemeinsam gute und verantwortungsvolle Lösungen für die Deponierung freigemessener Abfälle gefunden werden können."

Ende November hatte die Lübecker Bürgerschaft beschlossen, dass Bauschutt aus dem Rückbau nicht auf die Lübecker Mülldeponie Niemark kommen soll. Das Energieministerium sucht im Land nach Deponien für rund 35 000 Tonnen nicht radioaktiven Bauschutts aus dem Abriss der drei schleswig-holsteinischen Atomkraftwerke. Im Gespräch sind dafür auch noch Deponien in Johannistal und Harrislee im Gespräch.