Helgoland. Noch nie brachte Deutschlands größtes Raubtier so viele Junge auf der Insel zur Welt. Im Vorjahr waren es etwa 100 Tiere weniger.
Mit einem Rekordergebnis ist die Kegelrobbensaison auf Helgoland zu Ende gegangen. In den fünf Wochen vom 13. November bis 15. Januar wurden auf der Insel 530 Lebend-Geburten gezählt, wie die Gemeinde und die Naturschutzorganisation "Verein Jordsand" am Mittwoch mitteilten. In den beiden Jahren zuvor waren es mit jeweils 426 Jungtieren etwa 20 Prozent weniger, hieß es.
Die Kegelrobbe gilt als größtes Raubtier Deutschlands. Die Bullen können bei einer Länge von bis zu 2,30 Meter ein Gewicht von über 300 Kilogramm auf die Waage bringen. Die Weibchen werden bis zu zwei Meter lang und bis zu 185 Kilogramm schwer. Ihren Nachwuchs bringt die Kegelrobbe in den Wintermonaten von November bis Ende Januar zur Welt.
Ein erwachsenes Tier frisst täglich bis zu sechs Kilogramm Fisch und andere Meerestiere. Als angeblicher Konkurrent der Fischer waren Kegelrobben über die Jahrhunderte in der Nordsee nahezu ausgerottet. Heute gibt es im Wattenmeer wieder mehrere Kolonien mit Jungen. Helgoland ist seit dem Winter 1996/97 wieder Kinderstube der Kegelrobbenbabys.