Hamburg.
Hamburgs Landeswahlleiter Oliver Rudolf erwartet bei der Bürgerschaftswahl am Sonntag eine höhere Beteiligung als 2015. Seine Hoffnung ergebe sich aus der gestiegenen Zahl der Briefwahlanträge, die bereits jetzt drei Prozentpunkte über der bei der Wahl 2015 liege, sagte er am Dienstag. Am Ende könnten es bis zu fünf Prozentpunkte mehr werden. An der Bürgerschaftswahl vor fünf Jahren hatten 31 Prozent der Wähler per Briefwahl teilgenommen. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei 56,9 Prozent, der niedrigste Wert seit 1949.
Allein 14 000 Wahlberechtigte hätten bisher vom neuen Angebot der Zentralen Briefwahlstelle am Gerhart-Hauptmann-Platz gebrauch gemacht, wo man die Briefwahlunterlagen unabhängig vom eigenen Wahlkreis erhalten und auch gleich abstimmen kann. "Jetzt am Ende der Wahlkampfzeit steigt es noch etwas an", sagte Rudolf. So hätten dort in den vergangenen Tagen jeweils zwischen 700 und 800 Menschen ihre Unterlagen erhalten.
Die Antragsfrist für die Briefwahl endet am Freitag um 18.00 Uhr. Wer jetzt noch per Brief wählen wolle, sollte deshalb möglichst direkt bei seiner Wahldienststelle oder der Zentralen Briefwahlstelle die Unterlagen beantragen und am besten auch gleich dort abgeben, sagte Rudolf. "Ob nun Brief oder Urnenwahl, das ist nicht das Entscheidende. Entscheidend ist, dass man mitbestimmt, wer in den nächsten fünf Jahren die Hamburgerinnen und Hamburger in der Bürgerschaft repräsentiert."