Berlin.

Regisseur Fatih Akin (46) verzichtet darauf, seine alten Filme ständig wieder anzuschauen. Gerade habe er "Kurz und schmerzlos" noch einmal öfter gesehen, weil der im März in restaurierter Fassung herauskomme. "Aber ich gucke meine Filme eigentlich nicht nochmal", sagte er am Montagabend in Berlin. "Ich bin sehr stark im Jetzt. Ich bin nicht so viel im Gestern."

Man werde ja auch im Leben nicht so gerne an Vergangenes erinnert. "Wir denken doch ganz oft: Och, könnte ich mich doch zurückbeamen mit einer Zeitmaschine, dann würde ich das so und so machen. Und da ich dem Gefühl nicht ständig ausgeliefert werden möchte, gucke ich meine Filme nicht", sagte Akin am Rande eines Filmgesprächs.

Der Hamburger diskutierte dort mit Berlinale-Co-Chef Carlo Chatrian über seinen Film "Gegen die Wand". Mit dem Drama hatte Akin 2004 den Goldenen Bären der Berlinale und den Deutschen Filmpreis gewonnen. Akin sprach unter anderem über die Musik im Film - und erklärte, dass er mit der türkischen Musik auch die Türkei entdeckt habe, die für ihn damals ein eher fremder Ort gewesen sei.

Für Akin erzählt "Gegen die Wand" auch davon, wie Liebe verschwinden kann. Die Diskussion gehörte zum Vorprogramm der Berlinale. Die Internationalen Filmfestspiele werden am Donnerstag (20. Februar) mit der Romanverfilmung "My Salinger Year" eröffnet. Bis zum 1. März werden rund 340 Filme in Berlin gezeigt. Die Berlinale gehört neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt.