Husum. Orkantief “Sabine“ peitscht die Nordsee seit Tagen gegen die Küsten. Am Mittwochnachmittag erreichten erneut Sturmfluten Schleswig-Holstein.
Mit einer Serie von Sturmfluten hat Orkantief "Sabine" an Schleswig-Holsteins Nordseeküste genagt. Der "Blanke Hans" beschädigte Deiche und riss Sand von den Stränden. Zum Ausmaß der Schäden gibt es nach Angaben des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) jedoch noch keine Erkenntnisse. Denn am Mittwoch gab es an einigen Orten noch eine Sturmflut. "Bis dahin können wir nur wahrnehmen, aber nicht messen", sagte LKN-Direktorin Birgit Matelski der Deutschen Presse-Agentur. Am Donnerstag sollen Vermessungstrupps und ein Morphologe die Schäden untersuchen.
Auf Sylt gebe es unter anderem südlich Hörnum bis Odde Randdünenabbrüche sowie Vordünenabbrüche nördlich Hörnum bis Westerland. Auf der Insel Föhr seien bei Utersum Teile des Strands beschädigt. Auf Nordstrand und in Büsum haben die Sturmfluten kleinere Schäden am Deckwerk verursacht. "Das ist nichts Dramatisches, das ist im Rahmen des Üblichen nach solchen Fluten", sagte die LKN-Direktorin.
In Dagebüll wurde am Mittwochnachmittag nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ein Pegelstand von 1,60 Metern über dem mittleren Hochwasser gemessen, in Büsum ein Pegelstand von 1,52 Meter. Die kommenden Hochwasser werden nach BSH-Angaben erhöhte Pegelstände aufweisen, aber deutlich niedrigere als am Mittwochnachmittag.
Von einer Sturmflut spricht man an der Nordseeküste, wenn die Pegelstände 1,50 bis 2,50 Meter über mittlerem Hochwasser (MHW) liegen. Bei einer schweren Sturmflut wird das MHW um 2,50 bis 3,50 Meter überschritten. Bei einer sehr schweren Sturmflut werden an der Nordsee mehr als 3,50 Meter über MHW erreicht.
Eine Serie von fünf aufeinander folgenden Sturmfluten ist an der Westküste Schleswig-Holsteins ein seltenes Ereignis. In Husum gab es so etwas zuletzt 1993, wie Matelski sagte. In der Elbe komme das öfter vor. Dort seien zuletzt 2015 fünf aufeinander folgende Sturmfluten registriert worden.