Hamburg. Betonfläche zwischen Fischmarkt und Beachclubs könnte bepflanzt werden – und den Park Fiction erweitern.
Es ist eine schmucklose Betonfläche in eigentlich wunderschöner Lage – die Aussicht ist spektakulär. Kein Wunder, dass hier direkt am Elbufer an der St. Pauli Hafenstraße Camper gern ihre Wohnmobile parken. Doch wenn es nach dem Willen der Grünen geht, soll es hier bald grün statt grau aussehen: Bürgermeister-Kandidatin Katharina Fegebank, der Fraktionsvorsitze Anjes Tjarks und Umweltsenator Jens Kerstan präsentierten am Montag Pläne für einen neuen Park unterhalb des Golden Pudel Clubs.
„Mit der Erweiterung des Antoni-Parks in Premiumlage am St.-Pauli-Elbufer wollen wir eine bislang schmucklose Abstellfläche für Wohnmobile neu entwickeln“, sagt Tjarks. Kerstan ergänzt: „Der Antoni-Park mit seiner spektakulären Lage kann ein Schmuckstück unserer Parkentwicklung werden.“ Ein solcher Park direkt an der Elbuferpromenade wäre in Hamburg einmalig. Der bisherige Antoni-Park liegt oberhalb der Straße am Hochufer am Pinnasberg, besser unter dem Namen Park Fiction bekannt.
Das Grünen-Trio beklagt, die Grünanlage sei im Sommer oft überfüllt. Eine Erweiterung in Richtung Elbe sei die beste Möglichkeit, die Lage zu entlasten. Durch den Ausbau würde die Fläche des bestehenden Antoni-Parks mit zusätzlichen 1,3 Hektar fast verdoppelt werden. Die angedachte Erweiterungsfläche ist schon heute über die vorhandene Fußgängerbrücke – die auch begrünt werden könnte – zu erreichen.
Fläche steht immer wieder unter Wasser
Eine Parkerweiterung unten am Elbufer sei naheliegend, die dortige Lage noch vor den Flutschutzwänden mache durch regelmäßige Überschwemmungen ohnehin keine alternative Nutzung möglich. Denn: Die Fläche steht besonders in Winter und Frühling gelegentlich unter Wasser. Entsprechende Bodenbeläge und Pflanzen könnten einer solchen Belastung aber standhalten. Fegebank, Tjarks und Kerstan präsentierten zwar bereits eine Zeichnung, auf der in groben Zügen zu erkennen ist, wie das Gelände einmal aussehen könnte – ein genauer Plan liegt allerdings weder zur Bebauung noch zur Finanzierung des Projekts vor.
Fest stehe aber, dass der angedachte Umbau keine negativen Auswirkungen auf Veranstaltungen am Elbufer haben würde. Hier könne ein schön begrünter „Flanier-Boulevard“ entstehen, der sowohl den Fischmarkt als auch den Hafengeburtstag in direkter Umgebung noch attraktiver mache, so Tjarks.
Geplante Erweiterung ist Teil der großen Park-Offensive
Ob es dazu kommt, wird sich nach der Bürgerschaftswahl am 23. Februar entscheiden. Die geplante Erweiterung sei aber nur ein Teil der großen Park-Offensive der Grünen. „Hamburg ist zwar schon sehr grün, aber muss dennoch noch deutlich grüner werden“, sagte Fegebank. Mehr Grünflächen sollen in Hamburg die Lebensqualität sichern, weshalb ihre Partei bestehende Parks aufwerten, vorhandene Grünflächen ausweiten und neue schaffen will. „Wir legen auf die Entwicklung der Parks eine hohe Priorität“, so Fegebank.
Die Grünen sprechen sich dafür aus, durch Bebauung wegfallende Parks nicht nur zu ersetzen, sondern die Grünflächen in Hamburg zu erweitern. Durch das Projekt am Elbufer sollen knapp 13.700 Quadratmeter neu begrünt werden. Damit hätte es ähnliche Ausmaße wie der Umbau der Marseiller Straße am CCH zu Grünflächen, an dem seit 2017 gearbeitet wird. Dort wird die ehemals sechsspurige Straße komplett durch Parkanlagen ersetzt. Dem Beispiel wolle man folgen und weitere bislang versiegelte Flächen durch Bäume, Pflanzen und Spielflächen ersetzen und aufwerten.
Alster-Bille-Elbe-Grünzug ist ein Großvorhaben
Weitere Vorhaben sind geplant, wie etwa neue Grünflächen in Planten un Blomen oder das Großprojekt des Alster-Bille-Elbe-Grünzugs von der Außenalster durch St. Georg und Hammerbrook bis zu den Elbbrücken. Im Alstervorland seien zudem Parkplätze in Grünflächen umgewandelt worden und in der HafenCity zwei Parks hinzugekommen. „Unsere Parks sind die Oasen und Farbtupfer der Stadt“, sagte Fegebank. Gerade weil unsere Stadt wächst und sich verdichtet, sind sie ein Schlüssel für die Lebensqualität in Hamburg.“