Hamburg.
Hamburgs "Schuhkönig" Ludwig Görtz hat von der Stadt mehr Investitionen zur Verschönerung der City gefordert. "Hier müsste deutlich mehr passieren", sagte der 85-Jährige in einem Interview des "Hamburger Abendblatts" (Samstag). Private Initiativen hätten in den vergangenen Jahren rund 50 Millionen Euro für die Verschönerung der City beigesteuert, davon allein zwölf Millionen Euro für die Mönckebergstraße. Von der Stadt wünsche er sich "ebenfalls 50 Millionen Euro in einem Zeitraum von drei Jahren".
Die Entscheidung des Senats, im Überseequartier 80 000 Quadratmeter Shoppingfläche bauen zu lassen, bezeichnete Görtz als einen fatalen Fehler. Das sei für viele Händler in der City unerträglich und existenzbedrohend. "100 Millionen Euro sollen in dem neuen Quartier umgesetzt werden. Aber wo soll das Geld denn herkommen? Dieser Umsatz wird aus der City abgezogen", warnte Görtz.
Bei seinem eigenen Unternehmen mit 170 Filialen in Deutschland setzt Görtz, der noch im Verwaltungsrat und im Gesellschafterausschuss sitzt, vor allem auf das Onlinegeschäft und die Verzahnung der Onlineaktivitäten mit den Filialen. "So können Sie zum Beispiel Schuhe bei uns online bestellen und wenig später im Shop anprobieren oder direkt abholen."