Hamburg. Die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion kam zu klarem Ergebnis. Differenzen gab es jedoch bei der Frage nach dem Wie.
Es sind die Top-Wahlkampfthemen: Über Bauen, Stadtentwicklung und Verkehr haben Vertreter der großen Parteien am Mittwochabend in Steilshoop diskutiert. Eingeladen hatte die Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft (hbaw), etwa 130 Mitglieder von Bauverbänden und Handwerksinnungen kamen.
Matthias Iken, stellvertretender Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, moderierte die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion. Mit Marcus Weinberg (CDU) war auch ein Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl vertreten. Die AfD hatte der Wirtschaftsverband nicht eingeladen, weil sie keine Chance habe, nach der Wahl mitzuregieren, sagte habw-Sprecher Michael Seitz.
Mehr Wohnungen in Hamburg benötigt
Alle Parteivertreter waren sich einig: Es müssen mehr Wohnungen gebaut werden – Differenzen gab es bei der Frage nach dem Wie. Michael Kruse (FDP): „Die Stadt muss den Hausbau schneller, leichter und günstiger möglich machen.” Zudem müssten sich die Behörden digital vernetzen und mehr Flächen für die Bebauung ausgewiesen werden.
Heike Sudmann (Linke) warb für einen Mietendeckel und gegen Immobilienspekulationen, während Dirk Kienscherf (SPD) meinte: „Der Mietendeckel wirkt nicht. Die Mietpreisbremse richtig angewendet, aber schon.” Anjes Tjarks (Grüne) wünschte sich mehr bezahlbare Wohnungen. Dafür sorgen solle eine weitere städtische Wohnungsbaugesellschaft.
Handwerker klagen über Staus und Baustellen
Wie sehr das Thema Verkehr die Gemüter bewegt, ließ sich am Mittwoch beobachten, als Weinberg kritisierte: „Die Baustellen werden nicht ausreichend koordiniert.” Das führe zu Staus, ein Klempner könne aber nicht mit dem Werkzeugkoffer in der U-Bahn zum Kunden kommen. Gleich zwei Handwerker äußerten darauf ihren Unmut über die vielen Staus.
Kienscherf (SPD) hatte eine einfache Erklärung: „Staus entstehen, weil Radflächen geschaffen werden.” Tjarks analysierte die Lage anders: „Die Menschen fahren mehr, aber die Verkehrsfläche wächst nicht. Deswegen brauchen wir die Verkehrswende.”