Hamburg. An Hamburgs bekannten Gewässern sind junge Menschen freiwillig im Einsatz, um eventuelle Auffälligkeiten melden zu können.
Nach Bekanntwerden eines Vogelgrippe-Falles bei einem Zugvogel in Brandenburg hat die Stadt Hamburg präventive Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Geflügelpest-Erregers getroffen. Im Gebiet der Alster und an Hamburgs bekannten Gewässern seien Dienstleistende des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) im Einsatz, um eventuelle Auffälligkeiten melden zu können. Das teilte Daniel Gritz, Sprecher des Bezirksamtes Hamburg-Nord, am Mittwoch mit.
"Liegen Verdachtsfälle vor, wird das Bezirksamt die Tiere unverzüglich untersuchen lassen und weitere Vorkehrungsmaßnahmen treffen, die dann lageabhängig sein werden", sagte Gritz. Hamburg sei aber gut vorbereitet und könne im Bedarfsfall zügig eine Quarantäne aufbauen.
Vogelgrippe: Alsterschwäne vor drei Jahren in Zeltanlage
Die Vogelgrippe ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem Hühner, Puten und Enten befällt. Der Geflügelpesterreger H5N8 breitet sich seit Jahresbeginn sehr schnell in Osteuropa aus, unter anderem in Polen. Das Risiko, dass der Erreger Hausgeflügel durch direkte Kontakte mit Wildvögeln befalle, wird vom brandenburgischen Verbraucherschutzministerium in Potsdam als gering eingestuft. Im Winterhalbjahr 2016/17 hatte H5N8 für Ausbrüche in etlichen Geflügelhaltungen gesorgt, hunderttausende Tiere wurden getötet, um die weitere Verbreitung einzudämmen.
Wissenswertes zum Thema Alsterschwäne:
- Die Alsterschwäne leben seit mehreren Hundert Jahren auf der Alster
- Die Alsterschwäne gelten als lebende Wahrzeichen Hamburgs
- In der Regel ziehen die Alsterschwäne im November in ihr Winterquartier, im April kehren sie zurück
- Eine Legende besagt, dass so lange stolze Schwäne auf der Alster ihre Runden ziehen, Hamburg eine freie und wirtschaftlich erfolgreiche Hansestadt sein wird
- 1664 wurden die Alsterschwäne vom Hamburger Rat unter einen besonderen Schutz gestellt
Die Alsterschwäne wurden damals in einer Zeltanlage am Ufer des Eppendorfer Mühlenteichs untergebracht, damit sie sich nicht anstecken. Zudem galt wegen des Geflügelpest-Erregers H5N8 Leinenpflicht für Hunde in ganz Hamburg.
Das Virus war mit Zugvögeln aus Asien nach Europa gekommen. Damals wurde nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) die bislang schwerste Vogelgrippe-Epidemie in Europa und auch in Deutschland registriert.