Ankara/Hamburg. Die Frau wurde am Flughafen festgenommen. Auch ihre beiden Söhne saßen im Flieger. 30-jährige Mutter kommt in Untersuchungshaft.
Eine aus der Türkei abgeschobene Terrorverdächtige ist in Hamburg verhaftet worden. „Ein Ermittlungsrichter am Oberlandesgericht hat den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet“, sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach am Donnerstag nach der Verkündung des Haftbefehls.
Die 30-Jährige war am Mittwochabend mit einem Flugzeug aus Istanbul nach Hamburg gekommen. Am Flughafen wurde sie festgenommen, wie die Bundespolizei bestätigte. Zuvor hatte „bild.de“ berichtet. Im Flieger saßen nach neben der Frau aus Norderstedt auch ihre beiden Söhne im Alter von zwei und vier Jahren.
Vorwurf: Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung
Der Frau wird nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland und ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen. Das Innenministerium in Ankara hatte via Twitter über die Abschiebung von „ausländischen Terroristenkämpfern“ informiert.
Türkei triebt Abschiebungen voran
Die Türkei schiebt seit Wochen Menschen mit angeblichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer ab. Sie hatte am 9. Oktober in Nordsyrien nahe der Grenze zur Türkei eine Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet.
Dabei waren offiziellen Angaben zufolge auch 287 Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden, darunter Frauen und Kinder. Die YPG hatte zahlreiche IS-Kämpfer und Angehörige in Haft gehalten.