Hamburg. Jan Fedders Witwe Marion: “Dass ich dich beerdigen muss, tut mit unendlich weh.“ Polizeipräsident: “Fedder schrieb Fernsehgeschichte“.
Die Trauerfeier für Schauspieler Jan Fedder wird in die Hamburger Geschichte eingehen – so viel kann man schon sagen. Auch wenn viele Fans und Trauergäste vor dem Michel gerne in die Kirche hineingewollt hätten, war es doch ein Abschied, der noch lange nachhallen wird. In der Hauptkirche St. Michaelis hat man wohl selten eine solche Musikauswahl gehört: Deep Purple ("Child in Time"), "Tüdelband", Bob Dylan (Knockin' on heaven's door") und La Paloma.
Und die kurze, aber ergreifende Ansprache von Marion Fedder wird vielen in Erinnerung bleiben. Sie sagte: "Mein lieber Jan, es ist der schwerste Gang meines Lebens. Du warst meine Familie, mein Mann, mein Fels, mein engster Vertrauter, mein alles. Wir haben gelacht, geweint, sind durch dick und dünn gegangen." Hier geht es zum News-Blog.
Marion Fedder kämpft um ihre Stimme
Sie fuhr fort: "Hier im Michel haben wir vor 20 Jahren geheiratet – dass ich dich hier heute beerdigen muss, tut mit unendlich weh. Einmal noch über die Reeperbahn, das hast du dir gewünscht", so Marion Fedder. "Mein geliebter Jan, schlaf gut." Sie kämpfte um ihre Stimme.
Polizeipräsident Ralf Martin Meyer sagte: "Wie groß die Traurigkeit ist, die die Nachricht von Jans Tod auslöst, spüren wir seit dem Jahreswechsel bis heute. In fast 400 Folgen haben viele Menschen das 'Großstadtrevier' in Hamburg mit viel Herz und Sympathie erlebt." Jan Fedder habe Fernsehgeschichte geschrieben und das 'Großstadtrevier' zu dem gemacht, was es heute ist: die deutsche Polizei-Kultserie.
Der gerade abgetretene Intendant des NDR, Lutz Marmor, sagte: "Jan war kein Diplomat, er war rau, direkt, unverfälscht, echt – und nicht immer einfach, aber immer ganz, ganz besonders", so Marmor. "Jan gehört zum NDR, auch weiterhin – wie der Michel zu Hamburg, wie Uwe Seeler zum HSV."
ARD-Programmdirektor Volker Herres sagte: "Jan ist Norden, ist Hamburg und der Kiez." Herres nannte ihn den "letzten Volksschauspieler". Und: "Jan, du bist nicht allein, du lebst weiter in unseren Herzen, tschüs mein Freund."