Hamburg. Anekdoten aus der Gesellschaft, Rück- und Vorblicke auf Veranstaltungen – und alles über die wichtigsten Köpfe der Stadt.

Neujahrskonzert der Haspa

Was große gesellschaftliche Ereignisse angeht, hat es lange keine so spektakuläre Woche in Hamburg gegeben wie die vergangene. Die Ouvertüre war das Neujahrskonzert der Haspa am Sonntag in der Laeiszhalle. Unter den Gästen des Konzerts der Symphoniker unter der Leitung von Sylvain Cambreling: Bürgermeister Peter Tschentscher und Ehefrau Eva Maria – soeben zurückgekehrt aus dem Kurzurlaub in Österreich –, Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote und ECE-Geschäftsführer Andreas Mattner. Gastgeber und Haspa-Vorstandssprecher
Harald Vogelsang
schwärmte vom Orchester: „Was Sie da zwischen den Noten herausgeholt haben, hat uns sehr glücklich gemacht. Wir lieben Sie alle, Hamburg liebt Sie. Ein großer Schatz, dass Sie hier sind.“

Neujahrsempfang des Hamburger Abendblatts

Olaf Scholz, Peter Tschentscher und Franziska Giffey amüsieren sich beim Neujahrsempfang des Abendblatts.
Olaf Scholz, Peter Tschentscher und Franziska Giffey amüsieren sich beim Neujahrsempfang des Abendblatts. © MARK SANDTEN / FUNKE FOTO SERVICES

Der große Neujahrsempfang des Hamburger Abendblatts ist längst so etwas wie der offizielle Start ins Jahr – am Montag war er auch noch der Beginn des Wahlkampfs. Der Hamburger Senat war bis auf Wirtschaftssenator Michael Westhagemann komplett gekommen, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat gut die halbe Regierung (Bernd Buchholz, Karin Prien, Hans-Joachim Grote) mitgebracht. Und die Berliner Spitzenpolitiker wie Annalena Baerbock und Robert Habeck (Grüne), Franziska Giffey (SPD) und Bernd Riexinger (Linke) waren überrascht, „wie kurzweilig und unterhaltsam Neujahrsempfänge auch sein können“. Sie seien da oft anderes gewöhnt … Gemeinsam gesungen wurde auch: Als Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider „Happy Birthday“ für seine Kollegin Sibylle Schomaker, die am Montag 60 Jahre alt wurde, anstimmte, fielen die Politiker lauthals mit ein. Und sangen auch für
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Der hatte am Montag ebenfalls Geburtstag. Zum ersten Mal auf dem Neujahrsempfang war Tarek Müller, Chef der Modemarke About You: „Jetzt weiß ich, warum die Karten so begehrt sind.“

Filmpremiere von „Lindenberg! Mach dein Ding“

v.l. Michael Lehmann (Geschäftsführer Studio Hamburg), Udo Lindenberg, Jan Bülow und Carsten Brosda
v.l. Michael Lehmann (Geschäftsführer Studio Hamburg), Udo Lindenberg, Jan Bülow und Carsten Brosda © MARCELO HERNANDEZ / FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Das galt auch für den nächsten Termin der Woche: Am Dienstag hatte der Film über das Leben von Udo Lindenberg in allen Sälen des Cinemaxx am Dammtor Weltpremiere. „Konsequenz hat einen Namen: Lindenberg!“ Auch wenn Schauspieler Charly Hübner in der Rolle des despotischen Vaters Gustav den halbwüchsigen Udo mit diesem Satz eigentlich zum Klempnern bringen will (und damit scheitert), soll er doch im Kern recht behalten. Lindenberg hat seinen Weg konsequent verfolgt, er hat sein Ding gemacht – bloß Klempnern oder Kellnern war das halt nicht. Dass die Uraufführung des Biopics „Lindenberg! Mach dein Ding“ sich zur größten Filmpremiere der Hamburger Geschichte entwickelte, war ebenso folgerichtig. Und nicht nur deshalb waren sowohl Bürgermeister Peter Tschentscher als auch seine Herausforderin von den Grünen, Katharina Fegebank , im Kino. Letztere lag, was den Applaus der Gäste betraf, bei ihrer Vorstellung übrigens deutlich vor Tschen­tscher … Zurück zum Film: „Die lachen über dich!“ warnt ihn sein bester Kumpel Steffi Stephan an einer Filmstelle – „Quatsch“, entgegnet Udo fröhlich, „die freuen sich, mich zu sehen!“ Am Dienstag freuten sich auch auf der After-Show-Party im
Gruenspan, wohin die Gäste (je nach VIP-Status) in Reisebussen oder Porsche-Shuttles kutschiert wurden, noch eine Menge Kollegen und Wegbegleiter bis tief in die Nacht. Jan Delay tanzte mit Hut, Ex-HSV-Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer plauderte mit Ex-HSV-Aufsichtsrat Jürgen Hunke , Schauspielerin Pheline Roggan traf auf den „Soul Kitchen“-Kollegen Adam Bousdoukos , Udo-Darsteller Jan Bülow tänzelte beglückt im (neuen) Anzug, Julia Jentsch kam im überlangen schwarzen Kleid. Auch auf der Tanzfläche gesehen: Regisseurin Hermine Hundgeburth (Udo: „Man spricht deinen Namen aus wie ein Gebet!“), Produzent Michael Lehmann und Maria Köpf , die frühere Chefin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.

Abschiedsfeier für NDR-Intendant

Lutz Marmor (M.) bekommt von Tom Buhrow die Plastik eines Geißbocks überreicht. Kai Pflaume moderierte.
Lutz Marmor (M.) bekommt von Tom Buhrow die Plastik eines Geißbocks überreicht. Kai Pflaume moderierte. © dpa | Axel Herzig

Wenige Stunden später sahen sich einige, die mit Lindenberg bis tief in die Nacht gefeiert hatten, schon wieder, um einen anderen großen Namen zu feiern: Der NDR hatte zu einem „Abend für Lutz Marmor ins Rolf-Liebermann-Studio eingeladen. Marmor scheidet nach zwölf Jahren als Intendant aus und erhielt auf der rund zwei Stunden dauernden Feier viel Lob für seinen Umgang mit Kollegen, seine Bodenständigkeit und seine unbändige Energie. Gekommen waren ein großer Teil der bekanntesten Fernsehgesichter Deutschlands: Talkmasterin Anne Will , die „Tagesthemen“-Moderatoren Ingo Zamperoni und Caren Miosga, „Tagesschau“-Sprecherin Linda Zervakis,
Hubertus Meyer-Burkhardt, Bettina Tietjen, Alexander Bommes,
und, und, und. Dazu „Tagesthemen“-Legende Ulrich Wickert , Gruner+Jahr-Chefin Julia Jäckel , natürlich der neue NDR-Intendant Joachim Knuth mit seiner Frau, Hauptpastorin Ulrike Murmann, WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn und WDR-Intendant Tom Buhrow, der derzeit auch Vorsitzender der ARD ist – und über den nicht nur der Moderator des Abends, Kai Pflaume, den einen oder anderen Scherz wegen der verunglückten Kommunikation in der „Umweltsau“-Affäre machte. Zu lachen gab es so oder so eine Menge, zum Beispiel, als Marmor angesichts der vielen Geschenke, die er bekam, darauf hinwies, dass er „doch nur eine kleine Wohnung hätte“. Auch nicht schlecht die Antwort von Sabine Rossbach auf die Frage, ob sie Lutz Marmor jemals ohne Anzug gesehen hätte: „Finden Sie das nicht ein wenig privat?“ sagte die NDR-Direktorin.

Blankeneser Neujahrsempfang auf dem Süllberg

Lutz Marmor war bei seiner Abschiedsfeier natürlich der letzte, der ging, und zwar morgens um fünf Uhr. Trotzdem war der NDR-Intendant am Donnerstag wieder frisch beim Blankeneser Neujahrsempfang auf dem Süllberg, der von „Klönschnack“-Macher Klaus Schümann organisiert wird (der „Klönschnack“ gehört wie das Hamburger Abendblatt zur Zeitungsgruppe Hamburg). Schümann hatte vier Politiker zu Reden eingeladen – und unter den Gästen begann das beliebte „Wer-war-denn-nun-am-lustigsten-Spiel?“. Klarer Sieger diesmal: Peter Tschentscher. Hamburgs Bürgermeister hielt die mit Abstand unterhaltsamste Rede, etwa, als er FDP-Chef Christian Lindner angesichts der Bürgerschaftswahl am 23. Februar an dessen legendären Satz „Es ist besser, nicht zu regieren, als schlecht zu regieren“ erinnerte. Größter Lacher war, als Tschentscher den Gegen-Rednern, neben Lindner noch Friedrich Merz (CDU) und Claudia Roth (Grüne), zurief: „Bitte denken Sie daran: In Hamburg darf niemand den Ersten Bürgermeister kritisieren.“

Channel-Aid-Konzert in der Elbphilharmonie

Schauspielerin Lilli Hollunder and der ehemalige HSV-Torwart Rene Adler werden im Mai Eltern.
Schauspielerin Lilli Hollunder and der ehemalige HSV-Torwart Rene Adler werden im Mai Eltern. © Getty Images for Channel Aid Live/Franziska Krug | Franziska Krug

Ein klares Bekenntnis zu Europa gab es in der Elbphilharmonie, und zwar, als die Indie-Band Bastille dort beim Channel-Aid-Konzert auftrat. Die britischen Weltstars spielten einen Abend lang für den guten Zweck gemeinsam mit dem Orchester Baltic Sea Philharmonic und den YouTube-Stars Allie Sherlock und Madilyn Bailey (mehr als zehn Millionen YouTube-Fans). Sänger Dan Smith (teilweise in eine Flagge der Europäischen Union gehüllt) sagte, er werde immer Europäer sein – , egal, was seine Regierung anstelle. Unter den Gästen waren Elena Carrière , Gizem Emre , Mirja Du Mont und Moritz Fürste. Lilli Hollunder-Adler erzählte, sie sei ein großer Fan des Dirigenten Kristjan Järvi (der während der Show wild tanzte und ein bisschen an John Travolta erinnerte.) Ihr Mann René Adler sagte, 2020 werde ein besonderes Jahr: „Im Mai kommt unser erstes Kind zur Welt.“ Die Erlöse des vonFabian Narkusorganisierten Konzertes gingen an die Stiftung Laureus Sport for Good, die Entwicklungshilfeorganisa­tion Right to Play und das Tanzprojekt Chance to Dance.

Benefizauktion im Strauchs Falco

Kaum hat das neue Jahr begonnen, schon wird in Hamburg wieder für den guten Zweck gesammelt. An diesem Sonnabend gibt es im Strauchs Falco ein festliches Abendessen mit einer Benefizauktion zugunsten des Kunstprogramms Bridging the Gap vom Israel Museum in Jerusalem unter der Leitung von Christiane Gräfin zu Rantzau (Christie’s). Eingebunden ist diese besondere Auktion in die Dialogreihe Bridging the Gap, die der Verein zur Förderung des Israel Museums e. V. und das Bucerius Kunst Forum organisieren. Am Sonnabend geht es bei der Diskussion um das Thema „Museen in Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs. Zwischen Ästhetik und sozialer Verantwortung: Wo liegt die Zukunft?“ Auf dem Podium diskutieren Ido Bruno (Direktor des Israel Museums), Ulrike Lorenz (Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar), Michael Naumann (Journalist, Publizist, Verleger und Kulturstaatsminister a.D.) und Poul Erik Tøjner (Executive Director Louisiana Museum of Arts, Humlebæk). Eingeführt wird der Abend von Sonja Lahnstein-Kandel (Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Israel Museums e. V.) und Andreas Hoffmann (Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums). Es moderiert Dirk Boll (Präsident Christie’s Europe). Interessierte können sich unter zeit-stiftung.de/anmeldung/bridging-the-gap anmelden.

Winterball in der gelben Villa an der Alster

Die Junioren des Anglo-German Club an der Außenalster feiern am 25. Januar Premiere mit einem neuen Veranstaltungsformat. Christian Bosse und Philipp Silberzahn organisieren den ersten Winterball in der gelben Villa am Harvestehuder Weg. „Wir wollen ein junges gesellschaftliches Event etablieren, das im kommenden Jahr auch einen Charityfaktor haben soll“, sagte Bosse.

Bahn-Sprecher Meyer-Lovis geht in den Ruhestand

Die Deutsche Bahn hat eine neue Pressesprecherin. Seit Anfang Januar ist Franziska Hentschke für die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen verantwortlich. Die Politikwissenschaftlerin ist die Nachfolgerin von Egbert Meyer-Lovis, der nach 47 Jahren bei der Bahn, in den Ruhestand verabschiedet wurde. Die gebürtige Nordhessin war zuletzt als Pressesprecherin bei der B. Braun Melsungen AG beschäftigt, die auf Medizintechnik spezialisiert ist.