Hamburg. Die Hamburger Polizei zieht eine durchweg positive Bilanz. Insgesamt mussten 14 Strafverfahren eingeleitet werden.

Nach dem Silvestereinsatz am Jungfernstieg zieht die Hamburger Polizei eine durchweg positive Bilanz. Das Feuerwerksverbot rund um die Binnenalster habe sich bewährt. Laut Polizeisprecherin Sandra Levgrün kann man sich bereits jetzt vorstellen, auch im kommenden Jahr erneut die Binnenalster zur „Böller-Verbotszone“ zu machen.

„Wir hatten keine herausragenden nennenswerten Fälle rund um die Binnenalster, die sich mit den Vorfällen vom Jahr davor vergleichen lassen“, sagt Levgrün. Zudem hatten sich die Probleme nicht, wie von Einzelnen befürchtet, verlagert. „Auf dem Rathausmarkt war zwar Silvester deutlich mehr los als im Vorjahr“, sagt Levgrün. „Es wurde auch kräftig Feuerwerk abgebrannt. Der Missbrauch von Feuerwerk, also dass beispielsweise Raketen oder Böller gegen Menschen gerichtet wurden, kam nicht vor.“

Die meisten Menschen waren einsichtig

Am Jungfernstieg und den anderen an die Binnenalster grenzenden Straßen, war dagegen weniger Publikum anzutreffen. „Es waren etwas 5000 Menschen dort. Also die Hälfte von denen, die den Jahreswechsel von 2018 auf 2019 dort begangen hatten“, so Levgrün. Vor allem die Problemklientel hatte sich nicht geballt blicken lassen. „Die Kommunikation im Vorwege scheint geklappt zu haben“, so Levgrün. Dass dennoch Personen angetroffen wurden, die Feuerwerk dabeihatten, überraschte die Polizei nicht. Levgrün: „Hamburg wird auch zu Silvester von vielen Touristen frequentiert. Insofern hatten wir damit gerechnet, weil das Feuerwerksverbot in anderen Bereichen Deutschlands sicher nicht so intensiv thematisiert worden war.“ Probleme gab es deswegen nicht. „Die Einsatzkräfte haben es den Menschen erklärt. Die waren dann meistens auch einsichtig.“

Insgesamt mussten bei Vorfällen rund um die Binnenalster 14 Strafverfahren eingeleitet werden. In zwei Fällen war der Grund ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Die Beamten hatten selbst gebaute Böller gefunden. In einem Fall wurde ein Verfahren wegen Beleidigung eingeleitet. Auch vier Körperverletzungen kamen zur Anzeige. Übergriffe gegen Polizisten gab es nicht. Im Jahr davor hatten sich zum Jahreswechsel ganze Personengruppen gegenseitig mit Feuerwerk beworfen oder beschossen.

Auch ein verletztes Kind

Auch Polizisten waren angegangen oder gezielt mit Feuerwerk attackiert worden. Unter anderem hatte es fünf verletzte Polizisten, aber auch ein verletztes Kind gegeben. Hamburgweit hat sich die Zahl der Polizeieinsätze zwar von 1228 von Jahreswechsel 2018 auf 2019 auf 1353 in der Silvesternacht erhöht. Die Zahl der Strafanzeigen, die erstattet wurden, ist aber von 118 im Vorjahr auf 71 in diesem Jahr zurückgegangen.

„Auch wir sind mit dem Verlauf der Silvesternacht sehr zufrieden“, sagt Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). „Das Einsatzkonzept, gerade für den Bereich Jungfernstieg, hat gegriffen. Das zeigt das Ergebnis ganz deutlich. Wir würden es begrüßen, das kann man schon jetzt sagen, wenn auch im kommenden Jahr an dieser Konzeption festgehalten wird.“