Hamburg. Es ist eine Premiere: Sechs junge Menschen zwischen 16 und 20 berichten von der Wahl – Aktion von Abendblatt und Bürgerstiftung.

Premiere beim Hamburger Abendblatt: Zum ersten Mal werden über eine Bürgerschaftswahl nicht nur die bekannten, erfahrenen Redakteure, sondern auch sechs junge Reporter berichten. Die sind zwischen 16 und 20 Jahren alt und sollen Hamburger Politik so erklären, dass möglichst viele junge Hamburgerinnen und Hamburger wählen gehen.

Das Ganze ist eine gemeinsame Aktion vom Hamburger Abendblatt und der BürgerStiftung Hamburg. Die hatten im Oktober Nachwuchsreporter aufgerufen, sich per Video zu bewerben – unter mehr als 50 Kandidaten wurden folgende junge Frauen und Männer ausgewählt, deren Berichte ab Januar auf dem Abendblatt-YouTube-Kanal, auf abendblatt.de, in den sozialen Medien und natürlich in der Zeitung auf Papier zu sehen und zu lesen sein werden:

Anna Peemöller: Ich bin 19 Jahre alt, besuche zurzeit die 13. Jahrgangsstufe der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule in Ahrensburg und mache nächstes Jahr mein Abitur. Neben der Schule bin ich Beeinflusserin des Konsumverhaltens auf Instagram, wodurch ich Erfahrungen vor und ebenfalls hinter der Kamera gesammelt habe. Nach meinem folgenden Auslandsjahr, in dem ich mich sozial engagieren möchte, werde ich wahrscheinlich Digital Media mit dem Schwerpunkt Journalismus und soziale Medien in Lüneburg studieren. Anschließend würde ich gerne im Journalismus tätig werden. Für Politik interessiere ich mich bereits seit vielen Jahren.

Als Wahlreporter beim Hamburger Abendblatt will ich dazu beitragen, Politik einfacher für jeden Bürger zu vermitteln und die Brücke zwischen den Politikern und Jugendlichen zu festigen, so dass beide Seiten im besten Fall voneinander lernen können. Wir wollen die Wahl verständlicher gestalten, mithilfe von digitalen Medien, wie YouTube oder Instagram, für eine aktivere Wahlbeteiligung und Bürger – die ein steigendes Interesse an Politik zeigen.

Tim Strauß: Ich bin 20 Jahre alt und studiere derzeit Politikwissenschaften an der Universität Hamburg. Mein Abitur habe ich in Berlin gemacht und mich danach in die Hansestadt an der Elbe verliebt. Das heißt aber auch, dass ich Vergleiche ziehen kann, was in der Hauptstadt besser und was schlechter läuft.

Ich bin neben meinem Studium politisch in der SPD aktiv und beschäftige mich auch in der Freizeit gerne mit Politik, Philosophie und Journalismus. Beruflich werde ich mich später hoffentlich als politischer Akteur oder in Richtung strategische Kommunikation wiederfinden. Als Reporter zur Bürgerschaftswahl beim Hamburger Abendblatt will ich den Fokus auf die Probleme der Stadt und vor allem meiner Generation legen. Dabei werde ich versuchen, kritische Themen anzusprechen und mich nicht mit den 08/15-Antworten zufriedengeben, die wir täglich zu hören bekommen. Und keine Sorgen: Genossinnen und Genossen werden bei mir nicht besser wegkommen. Vielmehr kenne ich interne Abläufe und kann den Betreffenden deshalb umso besser auf den Zahn fühlen.

Greta Buhmann: Ich bin 17 Jahre alt und gehe zurzeit in die zwölfte Klasse des Gymnasiums Oberalster, wo ich im kommenden Sommer mein Abitur machen werde. Nach der Schule möchte ich erst einmal ein Jahr aussetzen, um zu arbeiten und – wenn möglich – viel zu reisen. Danach ist es mein Wunsch, „International Relations“ im Ausland zu studieren – gern in England oder Spanien. Zum einen natürlich, um meine Sprachkenntnisse zu verfeinern, zum anderen, um auch sprachlich tief in die Begriffe internationaler Politik eintauchen zu können. Als Wahlreporterin beim Hamburger Abendblatt ist es mein Ziel und gewissermaßen auch meine Aufgabe, Hamburgs Politiker näher an meine Generation heranzubringen. Ich möchte im direkten Dialog bei Gelegenheit versuchen, ihnen neue und vielleicht auch altersbedingt weniger subjektive Perspektiven zu vermitteln und entsprechende Fragen zu stellen.

Die Politik interessiert mich besonders seit meiner Teilnahme beim „Europäischen Jugendparlament“, wo ich die einmalige Gelegenheit hatte, Jugendliche aus ganz Europa kennenzulernen und zu verstehen, wie „die Politik von oben“ jeden individuell trifft und beeinflusst.

Jonah Uthoff: Ich bin 16 Jahre alt und lebe in Lokstedt. Ich gehe aufs Gymnasium Hoheluft und habe mich sehr gefreut, als die Nachricht kam, dass ich im Team der Wahlreporter beim Hamburger Abendblatt bin. Drei Jahre lang habe ich als Kinderreporter beim ZDF gearbeitet und viele interessante Leute für Kika interviewt. Nach einigen Praktika beim Radio und Fernsehen bin ich neugierig auf die Arbeit in der Redaktion einer Tageszeitung.

Ganz nah dran zu sein, wenn Hamburg wählt und dem einen oder anderen Spitzenkandidaten auf den Zahn zu fühlen mit Fragen, die uns Jugendliche bewegen – darauf freue ich mich. Ansonsten spiele ich gerne und viel Schlagzeug, mag Frankreich-Urlaube und den Humor von Loriot. „Und jetzt machen wir es uns gemütlich!“

Daytona und Estoril Hansen: Wir sind Daytona (19) und Estoril (18) Hansen und werden als Team die nächste Hamburger Bürgerschaftswahl für das Hamburger Abendblatt begleiten. Daytona hat dieses Jahr ihr Abitur abgelegt und wird demnächst studieren. Bis dahin ist sie sportlich aktiv. Sie spielt Fußball bei den 3. Frauen vom FC St. Pauli und trainiert dort die E-Mädchen. Außerdem boxt sie. Estoril besucht die Oberstufe der Stadtteilschule am Hafen. Er hat zur letzten Europawahl einen Europa-Tag an seiner Schule initiiert und nahm dieses Jahr an der Veranstaltung „Jugend im Parlament“ teil. Außerdem ist er Mitglied des Vorstands der SchülerInnenKammer Hamburg. Zusammen sind wir schon seit vielen Jahren politisch und sozial aktiv. An unserer Schule haben wir viele Jahre als Schulsprecher so einiges bewegt. Unter anderem haben wir die erste Amnesty-International-Schüler­Innengruppe an einer Stadtteilschule in Hamburg ins Leben gerufen. Wir haben die Gruppen „Stadtteilpiraten“ und „Bleiberecht auf Bildung“ gegründet und freuen uns jetzt auf zwei spannende
Monate bis zur Wahl.