Hamburg. Der Fitness- und Wellness-Club hatte Anfang Januar mit einem Schreiben für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. So läuft es jetzt.

Ein kleines Stück Stoff sorgte im Januar 2019 für jede Menge Gesprächsstoff. Gemeint ist das Nacktverbot, das der Club Meridian Spa & Fitness an allen Standorten einführte. Was die einen begrüßten, sorgte bei den anderen für einen Sturm der Entrüstung.

Alles hatte mit einem einfachen Infoschreiben begonnen, in dem die Geschäftsführung die Mitglieder über die neue Regelung informierte. Kurz gesagt stand darin: Außerhalb von Saunen, Duschen und dem Kältebecken ist Schluss mit FKK. Stattdessen sollen die Mitglieder und Tagesgäste hier Badebekleidung oder einen Bademantel tragen oder zumindest den Intimbereich bedecken. Als Begründung für diesen Schritt nannte der Club „neue Moden, Einstellungen und Verhaltensweisen“, die jede Generation mit sich bringe und auf die das Meridian nun reagiere.

Nacktverbot im Meridan: Empörung bei Gästen

Die neue Regelung löste das bisher erlaubte Nebeneinander von FKK und Textil ab. Auch im Pool und auf den Ruheliegen gab es keine Textilpflicht. Die Neuregelung sorgte bei vielen Gästen des Hauses für Empörung, viele machten in sozialen Netzwerken ihrem Ärger Luft, andere drohten mit einer Kündigung. Die Tonalität, mit der die Kritik vorgetragen wurde, sorgte wiederum bei der Geschäftsführung für Ärger. „Das (...) ist für uns nicht nachvollziehbar und so möchten wir einfach nicht mit unseren Mitgliedern kommunizieren“, so die Reaktion der Geschäftsführung.

Und so geht mit dem Jahreswechsel für den Sport- und Fitnessclub ein turbulentes Jahr zu Ende. „Natürlich erlebten wir im Januar 2019 eine diskussionsreiche Zeit durch die Neuregelung“, erinnert sich die stellvertretende Geschäftsführerin Christin Lüdemann. „Veränderungen führen dazu, dass man Gewohnheiten ändern muss. Das führt manchmal auch zu Enttäuschungen oder gar Unmut.“

Inzwischen ist zwischen Kältebecken, Sauna und Ruheliegen offenbar wieder Ruhe eingekehrt. „Wir erlebten, dass die Mehrheit unserer Mitglieder und Tagesgäste den Schritt hin zu mehr Textil befürwortete. Auf die Textilregelung zurückzuführende Kündigungen gab es glücklicherweise nur einige sehr wenige“, so Lüdemann weiter. Auch rückblickend sei die Entscheidung richtig gewesen: „Letztlich glauben wir fest daran, dass ein Stück Stoff am Körper nicht das wunderbare, entspannende Gefühl überdecken kann, welches Mitglieder und Tagesgäste in unseren weitläufigen Wellness-Bereichen erwartet.“