Hamburg. Die Liberalen plädieren dafür, das Kohlekraftwerk vorübergehend an das Fernwärmenetz anzuschließen. Naturschützer sind dagegen.

Der Naturschutzverband BUND hat die Forderungen der FDP als „untragbar“ zurückgewiesen, Vattenfalls Kohlekraftwerk Moorburg an das Fernwärmenetz anzuschließen. FDP-Fraktionschef Michael Kruse hatte im Abendblatt dafür plädiert, Moorburg temporär als Wärmelieferanten einzubinden, um das besonders dreckige Kraftwerk Wedel schnell abschalten zu können.

„Wir dürfen in Hamburg unsere Energieversorgung nicht noch abhängiger von der Kohle machen, sondern müssen auf klimafreundliche Lösungen setzen“, sagte BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch. „Mich wundert es sehr, dass die FDP auf Dinosauriertechnik von gestern beharrt und den klimapolitisch gebotenen Kohleausstieg weiter verschleppen will.“

Die FDP schwäche die wirtschaftliche Zukunft des städtischen Fernwärmeanbieters, „wenn sie die profitable Wärmelieferung einem privaten Energiekonzern zuschieben will“, so Braasch. Auch der BUND fordere aber schnell einen klimafreundlichen Wedel-Ersatz. Hier stehe Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) in der Pflicht.