Hamburg. Der Siebenjährige hat einen gefährlichen Hirntumor. Einzige Hoffnung der Familie aus Barmbek: eine klinische Studie in den USA.

Das Leben von Judy und Thomas Klaus und ihrem Sohn Austin ist vor einem Monat, am 16. Oktober, aus den Fugen geraten. An dem Tag, als bei dem sieben Jahre alten Jungen aus Barkmbek, der Sport und Musik liebt, ein äußerst seltener Gehirntumor diagnostiziert wurde. Ärzte des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) überbrachten die niederschmetternde Nachricht: Austin leidet an dem Gehirntumor Diffuse intrinsische Ponsgliom (DIPG), der als inoperabel gilt. Die durchschnittliche Lebenserwartung nach der Diagnose beträgt nur neun bis zwölf Monate. Die einzige Hoffnung der Familie ist nun eine klinische Studie in den USA, die Austins Leben retten könnte.

Um dem Siebenjährigen eine Chance auf diese Behandlung zu geben, haben seine Eltern mit Familie und Freunden über die Crowdfunding-Plattform GoFundMe eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Der Titel lautet: Hilf Austin DIPG zu besiegen! Die Rettungsaktion startete vor sechs Tagen, in denen bereits knapp 93.000 Euro (Stand 19. November) zusammengekommen sind.

Austins Eltern wünschen sich lebenswerte Zukunft für Sohn

Dieses Bild ist für Austins Eltern von unschätzbarem Wert: Es hält Austins Reaktion fest, als er am vergangen Freitag einen kleinen Stofftier.Panda zusammen mit einem Brief von einer guten Freundin bekommen hat.
Dieses Bild ist für Austins Eltern von unschätzbarem Wert: Es hält Austins Reaktion fest, als er am vergangen Freitag einen kleinen Stofftier.Panda zusammen mit einem Brief von einer guten Freundin bekommen hat. © privat

"Judy und ich sind zutiefst für euer überwältigendes Mitgefühl, all die lieben Worte und euren Beistand dankbar", schreibt Austins Vater auf der GoFundMe-Seite. "Judy und ich – und sicherlich Austin – würden uns am liebsten bei jedem einzeln für diesen unschätzbar wertvollen Rückhalt bedanken. Sobald es Austins Zustand zulässt, wollen wir das auf jeden Fall nachholen."

Wie hilflos und traurig man sich als Elternteil bei einer solchen Diagnose fühlt, dafür gebe es keine Worte. Aufgeben ist für Thomas Klaus und seine Frau jedoch keine Option. "Wir werden alles dafür tun, um Austin eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft zu geben", schreiben die Eltern. Zwar wurde bei Austin sofort mit der Bestrahlung angefangen. Da weltweit aber nur wenige Hundert Fälle bekannt sind, gibt es keine ausreichend in ihrer Wirkung bestätigte Behandlung. In Deutschland sind bei der DIPG-Diagnose Bestrahlung sowie Chemotherapie vorgesehen – Behandlungsformen, die lediglich etwas Zeit für die Erkrankten gewinnen.

Behandlungskosten sind mit 260.000 bis 360.000 Euro sehr hoch

"Wir sind im ständigen Austausch mit führenden Spezialisten im Gebiet der DIPG-Forschung", sagen Austins Eltern. "Dabei haben wir erfahren, dass es schon heute neue Behandlungsmethoden und Medikamente gibt, die zu einer deutlichen Verlängerung der Lebenserwartung von DIPG-Erkrankten führen und nur geringe Nebenwirkungen aufweisen."

In den USA und Großbritannien widmen sich renommierte Universitäten mit klinischen Studien dem Krankheitsbild und möglichen Therapien. Die Kosten für diese Medikamente und Behandlungen sind jedoch sehr hoch: 260.000 bis 360.000 Euro. "Da diese erst in einer klinischen Studienphase sind, werden sie auch nicht von der Krankenkasse gedeckt", schreiben Austins Eltern auf ihrer GoFundMe-Seite. Nun hoffen sie darauf, dass sie über Spenden das Geld zusammenbekommen.

Austin gewinnt zunehmend an Energie

Austin hat die ersten drei Wochen seiner insgesamt sechswöchigen Strahlentherapie abgeschlossen. "Obwohl seine motorischen Fähigkeiten – Sprechen, Schlucken, Gehen – noch nicht zurückgekehrt sind, merken wir dennoch, dass er zunehmend wieder an Energie gewinnt – wir sind auf einem guten Weg", schreibt Thomas Klaus am Montag. Sein Appell: "Wir bitten Euch von Herzen, Austins Weg weiterhin zu begleiten! Jeder Einzelne, der unsere Kampagne unterstützt, sie liked oder teilt, stärkt unsere Hoffnung Austin bald wieder herzhaft lachen, laufen und spielen sehen zu dürfen."