Hamburg. Lufthansa Technik soll einen Airbus A350 von April 2020 an für Politiker ausrüsten. Auch ein Raketenabwehrsystem wird eingebaut.

Die Flugbereitschaft der Bundesregierung hat immer wieder Negativschlagzeilen geliefert. Mehrfach kamen Kanzlerin und Minister zu spät zu Staatsbesuchen, weil Flieger defekt waren. Um das künftig zu vermeiden, investierte das zuständige Verteidigungsministerium im Frühjahr 1,2 Milliarden Euro und bestellte bei Airbus drei A350-Großraumflugzeuge – der erste Jet soll nun bald in Hamburg für die Bedürfnisse der Politiker ausgerüstet werden.

Im April 2020 werde das Flugzeug am Flughafen in Fuhlsbüttel erwartet, teilte Lufthansa Technik mit. Die ersten Vorarbeiten hätten begonnen. Beispielsweise erfolgten schon Ingenieurleistungen und seien Zukaufteile bestellt worden. Bis zu 150 Beschäftigte sollen an dem Kanzler-Jet arbeiten – und an einer Premiere: Es ist der erste A350, der für eine Staatsspitze umgebaut wird.

Lufthansa Technik freut sich über Vertrauen

„Die Luftwaffe ist unser ältester externer Kunde“, sagte Lufthansa-Technik-Manager Wieland Timm und spricht von einer jahrzehntelangen Partnerschaft. „Dass wir nun auch die neueste Generation der Regierungsflugzeuge betreuen und ausstatten dürfen, ist ein tolles Signal des Vertrauens“, sagte Timm.

Zunächst soll für die nächsten zwei Jahre eine Übergangskabine eingebaut werden, damit das Flugzeug schnell eingesetzt werden kann. Bereits zu Beginn des dritten Quartals soll der Flieger einsatzbereit sein, teilte das Bundesamt für Ausrüstung der Bundeswehr auf Abendblatt-Anfrage mit. Auch ein Raketenabwehrsystem werde eingebaut, hieß es.

In dem Jet gibt es Platz für Büros und einen „großzügigen Konferenzbereich“, an den sich „ein multifunktionaler Loungebereich“ anschließe, so Lufthansa Technik. Die übrige Fläche stehe der Delegation zur Verfügung. Es soll mehrere Waschräume geben und eine Küchenausstattung, mit der bis zu 150 Personen (inklusive Crew) versorgt werden können. Zum Vergleich: In einen A350 im Liniendienst passen mehr als 300 Passagiere.