Uhlenhorst. Für den Erhalt des Hauses in der Fährhausstraße setzen sich nicht nur Anwohner ein – auch von Amts wegen soll es geschützt werden.
Das Engagement der Nachbarn hat sich gelohnt: Die rosa Altbau-Villa an der Fährhausstraße 22, die von ihrem Eigentümer abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden sollte, wurde vom Denkmalschutzamt nach einer neuerlichen Begutachtung unter Schutz gestellt. Alexander Valentin und Peter Ahrens, die unmittelbar neben der gefährdeten Villa wohnen, hatten zuvor öffentlich auf den drohenden Verlust des historischen Gebäudes aufmerksam gemacht und eine Online-Petition gestartet, die in knapp drei Wochen von fast 600 Personen unterzeichnet wurde.
Ihre Einschätzung, die Villa gehöre mit den beiden Nachbarhäusern zu einem schützenswerten Ensemble, wird vom Denkmalschutzamt geteilt. „Das Wohnhaus von 1870 gehört zur Erstbebauung dieses Gebietes und zeigt mit seinem zurückhaltenden, aber dennoch anspruchsvollen Bauschmuck die zeitgenössische Vorstellung von bürgerlicher Repräsentation in den Formen des Spätklassizismus im Übergang zum üppigeren Historismus“, so Sprecher Enno Isermann. Nicht nur die Haupträume, sondern auch einige sonst in der Regel verlorene Details seien gut erhalten – daher sei der Erhalt der Villa „aus architektur-, sozial- und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse“.
Abriss gestoppt: Nachbarn sind erleichtert
Im Bezirksamt Hamburg-Nord ist man erfreut. „Jetzt haben wir ein starkes Argument, um eine Abrissgenehmigung zu verweigern“, sagt der stellvertretende Bezirksamtsleiter, Tom Oelrichs. Wäre die Villa nicht unter Schutz gestellt worden, hätte man versucht, den Abriss mit Verweis auf die geltende Erhaltungsverordnung zu verhindern. Dann hätte dem Bauherrn auch eine Baugenehmigung nichts genützt.
In der Nachbarschaft ist die Erleichterung groß. „Wir freuen uns über diese Wertschätzung bürgerschaftlichen Engagements und die Bewahrung dieses wichtigen Kulturguts“, sagen Ahrens und Valentin, die Zuspruch vom Denkmalverein, dem Bürgerverein Hohenfelde/ Uhlenhorst und mehreren Politikern bekamen, darunter Ekkehard Wersich von der CDU Hamburg-Nord. Auch Alexander Kleinow, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bezirk, ist zufrieden. „Wir begrüßen es, dass dieses einmalige Objekt dank des Engagements aus der Nachbarschaft nicht abgerissen wird.“ Und Sina Imhof sagt: „Ich freue mich, dass das Ensemble vollständig erhalten bleibt.“