Anekdoten aus der Gesellschaft, Rück- und Vorblicke auf Veranstaltungen – und alles über die wichtigsten Köpfe der Stadt.

Die Top-Sail-Lounge auf Deck 16 der „MSC Grandiosa“ im Hamburger Hafen war der perfekte Ort für das Treffen mit einem echten Weltstar. Die zweifache Oscar-Preisträgerin Sophia Loren (85) war bereits am Donnerstag mit einem Privatjet aus Genf nach Hamburg gekommen und hatte eine Suite an Bord des Kreuzfahrtschiffes bezogen, das sie an diesem Sonnabend tauft. Das sei bereits das 15. Kreuzfahrtschiff der MSC-Flotte, das sie tauft, verriet Sophia Loren. „Ich genieße diese Zeremonie jedes Mal aufs Neue.“ Mit MSC-Gründer Gianluigi Aponte ist „La Loren“ seit ihrer Jugend befreundet.

Zweimal habe sie mit ihren beiden Söhnen eine Kreuzfahrt gemacht und diese Art des Reisens sehr genossen. Die Filmlegende nahm zum Pressetermin in einem abgesperrten Bereich der Lounge ganz in rot gekleidet Platz, den Hals geschmückt mit einem Collier. Seit langem lebt die Italienerin in der Schweiz, in der Nähe von Genf. „Ich genieße die Ruhe dort.“ Wie ihr Alltag aussieht? „Ich bin sehr aktiv, mache mir Gedanken über neue Projekte und genieße das Leben.“ Ab und an schalte sie auch den Fernseher ein. Auch bei ihrem Hamburg-Besuch war Sophia Loren aktiv. „Ich freue mich schon sehr auf heute Abend, da werde ich ein Konzert in der Elbphilharmonie besuchen.“

Denn am Freitagabend dirigierte ihr Sohn Carlo Ponti Junior, den sie regelmäßig in Amerika besucht, in dem Konzerthaus die Benefizgala „Lebensraum Elbe“ der MSC Foundation. „Ich mag klassische Musik“, sagte die Neapolitanerin. 2010 taufte Sophia Loren bereits die „MSC Magnifica“ im Hamburger Hafen. An diesem Sonnabend wird sie ab 18 Uhr bei der Taufzeremonie auf der „MSC Grandiosa“ von Moderatorin Michelle Hunziker begleitet. Bereits in den 60er-Jahren kam Sophia Loren nach Hamburg und drehte hier an der Seite von Maximilian Schell den Film „Die Eingeschlossenen von Altona“. Damals residierte sie im Hotel Vier Jahreszeiten an der Alster. Die lag der Grande Dame bei diesem Besuch nicht zu Füßen, aber dafür das Kreuzfahrtterminal Steinwerder, hier hatte die „MSC Grandiosa“ angelegt.

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Die Macher vom Pierdrei (v. l.): Sebastian Drechsler, Frederik Braun, Norbert Aust, Kai Hollmann und Gerrit Braun.
Die Macher vom Pierdrei (v. l.): Sebastian Drechsler, Frederik Braun, Norbert Aust, Kai Hollmann und Gerrit Braun. © Georgios Engonidis | Georgios Engonidis

Sieben Jahre lang hat es von der Planung bis zur Eröffnung vom neuen Pierdrei Hotel in der HafenCity gedauert. Das erzählte Miniatur-Wunderland-Chef Frederik Braun auf der großen Party, bei der rund 700 geladenen Gästen das Haus mit 212 Zimmern präsentiert wurde. Die Betreiber sind Frederiks Zwillingsbruder Gerrit Braun, ihr gemeinsamer Bruder Sebastian Drechsler, Hotelprofi Kai Hollmann (25hours) und Theaterunternehmer Norbert Aust, der jetzt erst einmal drei Wochen Urlaub auf Sri Lanka macht. Lob gab es von Gastroprofi Christian Rach, der sagte: „Ein individuelles Hotel mit einem ansprechenden Design.“ Kurz nach Mitternacht gab es einen Auftritt von Das Bo, danach wurde weiter gefeiert, übrigens mit allen Hotelgästen. Auch gesehen: Messechef Bernd Aufderheide, Dehoga-Landeschefin Ulrike von Albedyll, Steigenberger-Direktor Moritz Klein, Veranstalter Uwe Bergmann, Schmidt-Theater -Chefin Tessa Aust und Tourismus-Chef Michael Otremba.

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Schon als Greta Thunberg noch den Kindergarten unsicher machte, warb der „Club der Optimisten“ für einen positiven Blick in die Zukunft. Beim 30. Herbstbrunch in der Hanse Lounge wurde dieses Motto wieder einmal hochgehalten. Und das mit Nachdruck. Rednerin Vera Bürgi, Hauptgeschäftsleiterin des Vereins „Ocean Care“, warb für Meeres- und Tierschutz. Im Publikum saßen rund 200 optimistische Menschen aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Kaffee-Unternehmer Albert Darboven gab sich ebenso die Ehre wie die Schauspielerin Sandra Quadflieg oder der Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz, Thorsten Voß. Der Club der Optimisten arbeitet seit seiner Gründung 2005 daran, die verbreitete „German Angst“ in einen pragmatischen und hoffnungsvollen Blick in die Zukunft zu wandeln – und das ohne Alarmismus, dafür mit Mut.

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Die Schauspielerin Nina Petri ist gerade einmal ganz anders auf den Bildschirmen zu erleben. Denn die Hamburgerin spielt in keinem Film mit, sondern sie hat für die True-Crime-Doku-Serie „Haustyrann“ ihre Stimme gegeben. Petri ist die Erzählerin der wahren Geschichten, die auf dem Sender TLC derzeit immer donnerstags um 22.15 Uhr gezeigt werden. „Die Produzenten kannten meine Stimme und haben mich gefragt. Ich selbst liebe es, True-Crime-Serien zu gucken und habe sofort zugesagt“, sagt Petri über die neue Aufgabe. Die Tonaufnahmen für die Serie fanden in einem Studio am Hafen in Hamburg statt. „So konnte ich immer mit dem Fahrrad schön die Elbe entlang zum Studio fahren“, so die Schauspielerin.

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Michael Eggenschwiler (v.l.) ,Stefanie Stoltzenberg-Spies, Pieter Wasmuth, Juliane Moecklinghoff und Hanns-Stephan Haas beim Benefizabend
Michael Eggenschwiler (v.l.) ,Stefanie Stoltzenberg-Spies, Pieter Wasmuth, Juliane Moecklinghoff und Hanns-Stephan Haas beim Benefizabend © heike ross | heike ross

Zum Jahresende wird der Generalbevollmächtigte Pieter Wasmuth bekanntlich Vattenfall verlassen, um sich auf seine eigene Beratungsgesellschaft zu konzentrieren. Auch als Auktionator hätte Wasmuth sehr gute Chancen. Beim Benefizabend des Förderkreises der Stiftung Alsterdorf im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe trieb Wasmuth mit Charme und Geschick die Gebote höher und höher, bei einem Bild überbot er sich einfach wieder und wieder selbst. Flughafenchef und Förderkreis-Vorsitzender Michael Eggenschwiler stiftete einen Preis - eine persönliche Führung durch den Flughafen. Auch dank dieser Auktion konnte der Förderkreis 41.000 Euro für das Epilepsie-Zentrum am Krankenhaus Alsterdorf sammeln – sehr zur Freude von Vorstandschef Hanns-Stephan Haas. Das Zentrum gilt als führend in der Diagnostik und Behandlung dieser Krankheit. Organisiert wurde der Abend mit Dinner und Klavierkonzert von Stefanie Stoltzenberg-Spies, (Strasburger Kreise) moderiert von Juliane Möcklinghoff (u. a. „Sportclub“).

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Die Kulturbrücke Hamburg hat den internationalen Tag der Toleranz gefeiert. „Mit dieser Feier möchten wir die Entwicklungen unserer Projekte vorstellen und Hamburgs kulturelle Vielfalt und Toleranz zelebrieren“, sagte die Gründerin des Vereins, Hourvash Pourkian, über die Idee des Abends. Das Grußwort sprach der Staatsrat der Schulbehörde, Rainer Schulz. Anschließend sassen unter anderem Albert Darboven, Ama Razaghi (Workshopleiter Switch Mind aus Afghanistan) und zwei Tutorinnen für das Projekt „Switch Tutor lernen mit Spaß“ zusammen mit Pourkian auf dem Podium und diskutierten über Toleranz und die Demokratie. Auf der Gästeliste für den Abend standen auch Holger Cassens von der Cassens Stiftung und Tomas und Susanne Tamm von der Tammus Stiftung. Sie unterstützen den Verein.

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Am liebsten würde man ja immer so shoppen, wie vergangene Woche bei Gucci. Die italienische Luxusmarke feierte seine neue Kollektion im Store am Neuen Wall. Klavierspieler Matija Kovac spielte am Flügel, die Gäste (darunter J enny Falkenberg, der Künstler Giovanni Castell, Yasmin von Schlieffen und Instagram-Star Xenia) flanierten zwischen wunderschönen Blumendekos umher, tranken Cocktails und fragten sich: „Ob ich mir je einen Gürtel für 500 Euro leisten werde?“ Oder fragte sich das nur die Autorin dieser Zeilen?

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Detlef Palm, Jana Schiedek und Isabella Vertés-Schütter (r.) bei der Eröffnung der Hamburger Märchentage.
Detlef Palm, Jana Schiedek und Isabella Vertés-Schütter (r.) bei der Eröffnung der Hamburger Märchentage. © SABINE TESCHE/HAMBURGER ABENDBLATT | Sabine Tesche (FMG)

Das meist genannte Wort bei der Eröffnungsveranstaltung der 16. Hamburger Märchentage im Ernst-Deutsch-Theater war am Donnerstag definitiv „der Troll“. Schließlich ist diese seltsame Gestalt, die sich auf der Bühne als Björn gekleidet mit Wikingerhelm und Norwegerpulli vorstellte, oft eine Hauptfigur in der skandinavischen Märchenwelt. Kultur-Staatsrätin Jana Schiedek verkündete gar, sie wolle sich wie die Schweden ein Trollhaus in den Garten stellen, Norwegens Honorarkonsul Detlef Palm mag auch Trolle und in der Peer-Gynt-Geschichte, die Intendantin Isabella Vertés-Schütter vorlas, wimmelte es nur so von diesem grimmigen Fabelwesen. Das sollte die Fantasie der rund 600 Fünft- und Sechstklässler, die zur Eröffnung gekommen waren, ordentlich anheizen und Lust auf die 100 Leseveranstaltungen machen, die es bis 15. November im Stadtgebiet gibt. Organisiert wurden sie von Heike Grunewald mit ihrem Team. Gefördert werden die Hamburger Märchentage und der dazugehörige Schreibwettbewerb u.a. von der Abendblatt-Initiative „Kinder helfen Kindern“.

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Ein für Hamburg vielleicht eher ungewöhnliches Fest wird am kommenden Sonntag, 17. November, im Elysée-Hotel veranstaltet. Thanksgiving - und das an der Alster. Dabei hat der Basar des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs Hamburg e.V. (DAFC) bereits Tradition. Zum 69. Mal sammeln die engagierten Macherinnen dabei nämlich Geld für benachteiligte Kinder und Jugendlicher in Hamburg. Das Besondere in diesem Jahr: Der neue US-Generalkonsul Darion Akins wird den Basar eröffnen und den Truthahn anschneiden. Dazu gibt es eine Tombola, Stände mit Antikem und Kuriosem oder Secondhand-Designermode. Und gern ließ sich in den vergangenen Jahren der eine oder andere Prominente der Stadt hier blicken. Alle Hamburger, die Interesse an dem Fest haben, sind herzlich eingeladen.

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Für den verkaufsoffenen Sonntag hatte sich das Alstertal-Einkaufszentrum (AEZ) etwas Besonderes ausgedacht. Eshter Ollick, bekannt aus der ZDF-Sendung „Bares für Rares“, schätzte zusammen mit ihrem Kollegen Christian Vechtel mitgebrachte Dinge von Kunden. Da gab es kleine Kommoden und Sessel zu begutachten, Bilder, Krüge, Silberbestecke, Uhren und Schmuckstücke aus Gold und Silber. Zuvor hatte Ollick einen kleinen Vortag zum Thema „Trödel oder Trend“ gehalten. Sie erklärte, woran man wertvolle Stücke erkennt. „Der emotionale Wert durch persönliche Erinnerungen ist stets der größte.“ Und sie sagte: „Man kann alles retten und aufarbeiten.“ Das Interesse der Besucher war groß. Und so wurde für viele aus dem verkaufsoffenen Sonntag ein ganz besonderer Tag.