Hamburg. Die Ex-Frau des Schauspielers hat ein Buch über ihr Leben als Model, betrogene Ehefrau, Mutter und Unternehmerin geschrieben.

Eine Platte Sushi von Henssler steht auf dem Tisch, das sieht gut aus. Wirklich angezogen wird der Blick aber von Dana Schweiger in ihrem knallgrünen Kleid. Okay, die Modelzeit scheint etwas her zu sein, sie trage „überflüssige Pfunde“ mit sich herum, behauptet die 51-Jährige beim Interview in Hamburg. Irgendwann zwischen damals und jetzt sei die amerikanische Ex-Frau von Til Schweiger aufgewacht, habe in einen neu gekauften Ganzkörperspiegel geschaut und gedacht: „Oh, mein Gott, wann ist DAS denn passiert?“

Dana Schweiger beherrscht es vortrefflich, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, andere zum Lachen zu bringen (zum Beispiel mit herrlichen amerikanischen Schimpfwörtern) – und zum Glück muss man mit ihr nicht über Diäten oder biegsame Mädchen in perfekten Instagram-Outfits sprechen. Die Unternehmerin hat viel Wichtigeres zu sagen.

Dana Schweiger schildert die Trennung von Til

Über den Spagat beispielsweise, den eine ganze Generation von Frauen hinlegen muss, die verzweifelt auf der (erfolglosen) Suche nach einer Balance zwischen Job und Kindern sind. Und leider weiß sie auch zu berichten, was glücklicherweise keine ganze Generation von Frauen erfährt: Wie es sich anfühlt, verraten zu werden. „Es ist harte Arbeit, in der Öffentlichkeit zu stehen“, sagt Dana Schweiger. „Wenn der Himmel einstürzt, dann lächelst du eben.“

Beim Gespräch zu ihrem Buch „Im Herzen barfuss. Das Leben, die Liebe, meine Familie und ich“ (Edel), das am Mittwoch erschienen ist, erzählt die Mutter von vier Kindern, wie hart es war, auf dem roten Teppich weiterhin an der Seite des Mannes zu strahlen, der sie soeben betrogen hatte.

Til und Dana Schweiger waren "Couple of the Year"

Es war 2004 im Hotel Louis C. Jacob, als Dana und Til Schweiger zum „Couple of the Year“ gewählt wurden, dabei stand ihre neunjährige Ehe zu dem Zeitpunkt bereits vor dem Aus. Gerade erst war sie mit den vier Kindern von Malibu nach Hamburg gezogen.

Dana Schweiger hatte „ihr Nest“, wie sie das Haus in Kalifornien nennt, das Til und sie 1998 in glücklichen Zeiten gekauft hatten, verlassen, um in ein Land zu ziehen, wo sie und die Kinder niemanden kannten: „Und wo gewiss kein Lovesong auf mich wartete.“

Til Schweigers Ehebetrug flog per Zufall auf

Die 198 Umzugskartons waren noch nicht einmal ausgepackt, da fand sie durch einen Zufall heraus, dass ihr Traumtyp nicht treu war. Sie wollte eigentlich nur eine Telefonnummer aus Tils Handy heraussuchen und stieß dabei auf zweideutige SMS.

Sofort stellte sie ihren Mann zur Rede und erkannte schon an seinem Blick die Wahrheit. „Ich habe diesen Menschen nicht geheiratet, der so etwas macht“, sagte sie zu ihm und zog ihren Ring vom Finger.

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Til machte Dana beim zweiten Date einen Antrag

Dabei hatte alles so romantisch angefangen. Gleich beim zweiten Date hatte der damals als Bertie aus dem Film „Manta, Manta“ bekannte deutsche Schauspieler dem Model aus Seattle einen Heiratsantrag gemacht.

„Aha, einer der Typen, der Frauen mit dem Ewige-Liebe-Gesülze ins Bett bekommen will.“ So beschreibt Dana Schweiger die erste Skepsis in ihrem Buch. Doch es entwickelte sich tatsächlich eine wunderschöne Liebesgeschichte mit vier gemeinsamen Kindern – die dann leider in einem Handy ihr Ende fand.

Extrem harte Zeit in der Villa in Niendorf

Die darauffolgende Zeit als getrennte Mutter in der Villa ihn Niendorf waren extrem hart, gibt Dana Schweiger zu. Weil sie die Kinder nicht ganz von ihrem Vater entfernen wollte, blieb sie in dem Land, in dem sie häufig einsam war: „Ich weiß gar nicht mehr, wie ich da durchgekommen bin. Ich bin einfach aufgestanden und habe versucht, den Tag so gut wie möglich zu überstehen.“

Dana Schweiger: "Der Stachel sitzt tief"

Als Alleinerziehende mit anfangs schlechten Deutschkenntnissen und einer Firma (Bellybutton), die sie unbedingt für ihre Unabhängigkeit aufbauen wollte, hatte sie kaum Zeit für sich, und so musste sie sich von ihren Kindern gerne mal anhören, eine „Chaos-Mom“ zu sein.

„Der Stachel sitzt tief, es als Mutter nicht geschafft zu haben, die Familie zusammenzuhalten. Mein Verstand weiß genau, dass unter jedem Dach ein Ach sitzt und nichts eindeutig perfekt ist. Meine Seele aber sehnt sich nach einer eigenen perfekten Familie mit dem schönsten Filter, den das Leben zu bieten hat.“