Hamburg. Plan Deutschland hat heute sein zweites Bürogebäude, das „Haus der Patenschaften“, an der Bramfelder Straße eingeweiht.

Sein eng getakteter Kalender ließ nach der Eröffnung des neuen Büros der Kinderhilfsorganisation Plan eigentlich kein Verweilen zu. Einige Kilometer weiter wartete bereits der nächste Termin. Doch Bürgermeister Peter Tschentscher schien ganz entgegen der Planung Gefallen an dem neuen Gebäude und vielleicht auch an den Menschen, die dort arbeiten, zu finden. Nach Ende des offiziellen Teils der Veranstaltung stand er noch länger mit verschiedenen Gesprächspartnern zusammen, bis er viel später als geplant wieder verschwand.

Plan Deutschland hat heute sein zweites Bürogebäude, das „Haus der Patenschaften“, an der Bramfelder Straße eröffnet. Neben dem Bürgermeister waren auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Aydan Özoguz und engagierte Prominente wie Marie-Luise Marjan (seit 1993 ehrenamtliches Kuratoriumsmitglied) oder Angelika Jahr-Stilcken (zweite Vorsitzende des Kuratoriums) gekommen. „Es ist eine Ehre, dass eine so große Hilfsorganisation ihren Hauptsitz hier in Hamburg hat“, sagte der Bürgermeister in seiner Rede zur Einweihung.

Am Mittwoch wurde die Einweihung des neuen Hauses von Plan International gefeiert.
Am Mittwoch wurde die Einweihung des neuen Hauses von Plan International gefeiert. © Michael Rauhe

Für eine Stadt, die auf ihre Internationalität viel Wert lege, sei das eine wundervolle Ergänzung. Das Modell der Organisation, über die Patenschaften persönliche Bindungen aufzubauen, würde die Menschen mitnehmen. Aber auch für die Stadt selbst sei Plan ein wichtiger Partner, beispielsweise bei der Integration geflüchteter Kinder oder bei der Ausbildung der Helfer. „Ich danke Ihnen für ihre Arbeit und wünsche Ihnen viel Erfolg mit den neuen Projekten, die hier im Haus entstehen.“

Bürgermeister bekam für sein Engagement großen Applaus

Der Bürgermeister hatte zudem eine schöne Nachricht für Plan und seine Mitarbeiter mitgebracht. „Sie haben mir von ihrem Hamburger Schutzbrief gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen berichtet“, sagte er. Einem offiziellen Schreiben, das Mädchen auch hier in der Stadt vor Angriffen schützen soll. Tschentscher habe die Idee so begeistert, dass er seinen Ministerpräsidentenkollegen davon berichtet habe.

Mit dem Vorschlag, den Schutzbrief bundesweit einzuführen. „Und heute kann ich ihnen die freudige Nachricht überbringen, dass wir bei unserem letzten Treffen vergangene Woche beschlossen haben, dass es bundesweit einen Schutzbrief geben wird.“ Für sein Engagement bekam der Bürgermeister großen Applaus.

Das neue Gebäude wurde mit Geldern der Stiftung „Hilfe mit Plan“ gebaut. Sie ist künftig auch der Vermieter der Räumlichkeiten an Plan International. So können die Mieteinnahmen wieder in Projekte des Vereins investiert werden, berichtete der Vorstandsvorsitzende von Pan International Deutschland, Dr. Werner Bauch, in seiner Rede. Von hier aus sollen künftig Programme im Umfang von 60 Millionen Euro verantwortet werden.

Ganz besonders ginge es dabei auch um die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen. „Wir wollen Frauen auf aller Welt befähigen, Ministerposten und andere Aufgaben zu übernehmen“, so Bauch. Das Ziel der Organisation: Bis 2022 sollen 100 Millionen Mädchen weltweit lernen, leiten, entscheiden und sich entfalten können. Das sei das große Motto der Hilfsorganisation derzeit.