Hamburg. Der Anschlag galt Senatskanzlei-Chef Jan Pörksen. Inzwischen hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.
Linksextremisten haben in der Tornquisttraße in Eimsbüttel einen Audi A6 einer Rentnerin angezündet. Der Brandanschlag sollte aber dem Chef der Hamburger Senatskanzlei, Jan Pörksen, gelten. Das geht aus einer inzwischen veröffentlichten Bekennung hervor. Der Audi hatte auf der Einfahrt zu seinem Grundstück gestanden.
Die Rentnerin hatte dort offenbar ihren Wagen abstellen dürfen. Pörksen, so heißt es, hat gar kein Auto. Auslaufender, brennender Dieselkraftstoff setzte ein zweites Auto in Brand. Auch ein Audi A1 einer Medizinerin wurde zerstört. Der Brandanschlag ereignete sich bereits in der Nacht zum Dienstag.
Festnahme als Motiv
Auf einer linksextremen Internetplattform brüsteten sich die Täter mit dem Anschlag. Pörksen sei Ziel geworden, weil er, so die Bekennung, in der Senatskanzlei die Regierungspolitik sowie die Arbeit des Senats und der Fachbehörden koordiniere. Man wolle, so weiter, Menschen wie Pörksen in ihren „Rückzugsräumen behelligen“. Das Motiv für den Brandanschlag war die Festnahme von einer Frau und zwei Männern Anfang Juli zum zweiten Jahrestag des G-20-Gipfels. Alle werden der militanten linksextremen Szene zugerechnet. Die beiden Männer waren bereits einschlägig bekannt. Einer der Männer hatte Brandsätze im Rücksack. Die beiden anderen Festgenommenen hatten typische Utensilien, darunter Wechselkleidung und Feuerzeuge bei sich.
Festgenomme sitzen weiter in Untersuchungshaft
Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen stellte die Polizei Beweismaterial sicher. Zwei der Festgenommen sitzen weiter in Untersuchungshaft. Die Frau kam unter Auflagen frei. Das Trio war möglicherweise Teil einer koordinierten Aktion gewesen. In der Nacht ihrer Festnahme war das Wohnhaus von Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin, Katharina Fegebank (Grüne), in dem sie mit ihrem Lebensgefährten und ihren zwei kleinen Kindern wohnt, attackiert worden. Inzwischen hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.