Hamburg. Wegen Sicherheitsbedenken stoppte die Polizei die Gepäckaufgabe stundenlang. Die Folge: Hunderte Koffer vor Transportbändern.
Alarm am Hamburger Flughafen: Wegen eines verdächtigen Gepäckstücks hat die Bundespolizei am Airport die Gepäckbänder zur Aufgabe der Koffer am Mittwoch für rund dreieinhalb Stunden gestoppt. "Während dieser Zeit durfte kein Gepäck eingeladen werden", sagte ein Sprecher der Bundespolizei dem Abendblatt.
Im Gepäckkeller, wo sich die Koffer befinden, bevor sie in den Flieger verladen werden, sei der Alarm gegen 10.15 Uhr ausgelöst worden. "Bei einem Gepäckstück gab es Sicherheitsbedenken". Bei dem bereits aufgegebenen Koffer war ein unklares Röntgenbild festgestellt worden. Als der Koffer dann noch einmal überprüft werden sollte, war er verschwunden.
Erst gegen 14 Uhr, nachdem die Beamten das Gepäckstück ausfindig gemacht und als unbedenklich eingestuft hatten, konnten die Koffer wieder verladen werden. Doch in der Zwischenzeit hatten sich Hunderte Koffer angesammelt, die erst nach der Freigabe der Bundepolizei abgefertigt werden durften. Auch am frühen Nachmittag war also noch Geduld gefordert.
Verdächtiger Koffer am Hamburg Airport legt Gepäckbänder lahm
Der Flugverkehr war durch den Bundespolizeieinsatz nicht beeinträchtigt, sagte Flughafensprecherin Janet Niemeyer. "Die Passagiere konnten wie immer einchecken." Jedoch wurde das Gepäck der Fluggäste nicht mit einem Förderband bewegt, sondern kam zunächst zu einer Sammelstelle.
Das bedeutete: Die Flieger durften am Airport Hamburg landen und auch starten – im Zweifel ging es jedoch ohne Gepäck auf Reisen, wie Niemeyer bestätigte. "Passagiere, deren Gepäck nicht im Flugzeug mittransportiert werden konnte, sollten sich am Zielflughafen an das Lost&Found ihrer Airline wenden." Das Gepäck werde in der Regel mit einem nachfolgenden Flug nachgeliefert.
Verdächtiger Koffer bei Röntgenbilduntersuchung aufgefallen
Auch die Gepäckbänder, auf der ankommende Koffer ihre Runden drehen, wurden teileweise gestoppt. Somit kam es auch bei der Gepäckausgabe am Mittwoch zu Verzögerungen. Der verdächtige Koffer war bei der Röntgenbilduntersuchung aufgefallen, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Nachmittag sagte.
"Es gab einen Verdachtsmoment, deshalb mussten alle Koffer neu kontrolliert werden, bevor sie verladen werden konnten." Doch die Auswertung blieb unklar. Möglicherweise sei etwa der Inhalt verrutscht und so bei der zweiten Kontrolle nichts Gefährliches mehr zu erkennen gewesen. "Was konkret den ersten Alarm ausgelöst hat, ist nicht mehr zu ermitteln", so der Bundespolizeisprecher.