Hamburg. Andreas Laible hat einen festen Platz in der Modellwelt, für Marcelo Hernandez wird noch einer gesucht. Ein Detail stimmt nicht.

Der Flughafen ist vertreten, der Bahnhof sowieso, und die Elbphilharmonie natürlich auch. Aufmerksame Besucher des Miniatur Wunderlandes werden sich aber längst gefragt haben, ob es wirklich sein kann, dass auf der weltgrößten Modelleisenbahnanlage kein Platz mehr für das Hamburger Abendblatt ist. Die Antwort ist: natürlich nicht.

Und deshalb sind in der Miniatur-Landschaft künftig auch zwei Abendblatt-Smarts mit jeweils einem Fotografen unterwegs. Wobei unterwegs nicht ganz stimmt, denn fahren werden die Wagen nicht. Umso wichtiger, dass die Kollegen einen Ort bekommen, an dem es ordentlich was zu berichten gibt.

Großbrand am Miniatur-Sandtorkai

Die erste Figur, die dem Abendblatt-Fotografen Andreas Laible nachempfunden wurde, dokumentiert jedenfalls am Sandtorkai einen Großbrand. Seine Kamera hat er auf ein Haus in Flammen gerichtet. Laut Pierre Georg vom Miniatur Wunderland hat der Bau der Figuren insgesamt zwei Stunden gedauert, die Fertigung der Smarts etwa einen halben Tag. Und dass die Brille von Andreas Laible zehn Minuten Arbeit gekostet hat, wusste Georg auch zu berichten – die hatte man nämlich zuerst vergessen und dann kurz vorher noch nachgebaut.

Fotografen-Kollege Marcelo Hernandez soll übrigens ebenfalls mit eigenem Auto in Kürze dazu kommen. Allerdings wird seine Figur an einem anderen Ort platziert. Dass zwei Fotografen zum selben Ereignis fahren, kommt nämlich eher selten vor.

Brüder Braun greifen immer wieder aktuelle Ereignisse auf

Das Miniatur Wunderland von den Brüdern Frederik und Gerrit Braun zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Hamburgs. In diesem Monat wurde der 19-millionste Besucher begrüßt. Seit der Eröffnung vor 18 Jahren ist die Modelleisenbahnlandschaft immer weiter gewachsen. So ist im vergangenen Jahr etwa Venedig dazu gekommen mit seinen verwinkelten Gassen, Kanälen und den Gondeln. Aber auch aktuelle Ereignisse greifen die Brüder Braun immer wieder auf. So fährt seit einigen Monaten auch Moia Shuttle durch den fiktiven Ort Knuffingen, und auch ein Airbnb-Haus gibt es hier.

Zugegeben: Neben Olympia-Stadion und Flughafen stechen die neuen Abendblatt-Figuren nicht gleich ins Auge. Wer die Zeitungs-Fotografen kennt, würde wahrscheinlich auch sagen, dass die Figur von Andreas Laible im Vergleich zum Original etwas rundlich und Marcelo Hernandez einen Tick zu groß geraten ist. Mitarbeiter des Hamburger Abendblattes würden sich außerdem vielleicht fragen, wo es die tollen Smart-Cabrios gibt, mit denen die Figuren zu ihren Terminen fahren – aber die werden ja vielleicht noch angeschafft.

Wer sich die neue Abendblatt-Miniatur-Crew einmal aus der Nähe anschauen möchte, sollte das Ticket am besten vorab online kaufen, um Wartezeiten zu vermeiden. (Buchung über www.miniatur-wunderland.de/besuch/tickets). An vielen Tagen gibt es auch rabattierte Tickets – meist in den Abendstunden oder frühmorgens.