Eppendorf. Hochbahn prüft eine neue Haltestelle. Der bisher angedachte Stopp am Lokstedter Steindamm würde entfallen.

Die Hamburger Hochbahn prüft derzeit „mit Hochdruck“, wie Sprecher Christoph Kreienbaum dem Abendblatt bestätigte, eine bisher nicht vorgesehene Haltestelle für die geplante U-Bahn-Linie 5 – und zwar möglicherweise direkt auf dem Gelände des UKE.

„Wir schauen uns gerade in der Tat noch einmal ganz genau an, wie wir das Universitätsklinikum noch optimaler anbinden könnten“, so Kreienbaum. Die beiden Haltestellen Gärtnerstraße, an der sich mehrere Buslinien treffen, und auch der Knotenpunkt Siemersplatz, der noch in der Frühphase der Planung nicht als Stopp berücksichtigt war, gelten laut Hochbahn jetzt als „gesetzt“. Entfallen könnte jedoch die bisher auf Höhe des Veilchenwegs angedachte Haltestelle Lokstedter Steindamm. Denn von dort aus sind es, ebenso wie von der Gärtnerstraße aus, noch rund 400 Meter bis zum UKE.

Nun müsse geprüft werden, ob der Schlenker Richtung Martinistraße überhaupt technisch und baulich machbar sei „Die möglichen Kosten spielen bei der Überlegung in diesem Stadium noch keine Rolle“, so Kreienbaum. Wann die Ergebnisse der Machbarkeitsprüfung vorliegen, stehe noch nicht fest.

Zahl der Patienten und Besucher soll sich bis 2040 fast verdoppeln

So oder so könnte es sich um die favorisierte A-Lösung handeln – auch im Sinne des UKE, das eng in die neuen Überlegungen eingebunden und mit derzeit schon 11.000 Mitarbeitern der drittgrößte Arbeitgeber der Stadt ist. Klinik-direktor Professor Burkhard Göke hatte schon zu Beginn der Planungen gesagt, dass er sich eine „noch nähere Station“ vorstellen könne. Denn das Klinikum wächst, vor wenigen Wochen erst wurde der „Zukunftsplan 2050“ vorgestellt: Bis Ende 2023 sollen ein neues Herzzen­trum, eine Spezialklinik für Patienten mit Prostatakrebs und ein neuer Forschungscampus entstehen.

Bis 2050 folgen sieben weitere Neu- und Erweiterungsbauten, rund 500 Millionen Euro werden insgesamt investiert. Insofern gehen Verkehrsforscher davon aus, dass sich die Zahl der Patienten und Besucher im Vergleich zu heute bis 2040 nahezu verdoppeln wird. „Gerade deshalb kann es sinnvoll sein, die U-5-Haltestelle so nah wie möglich an das UKE zu legen und gleichzeitig natürlich die Anwohner der umliegenden Quartiere auch zu erreichen“, so Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum weiter.

Drei CDU-Politiker haben eine Initiativer erarbeitet

Auch von politischer Seite wird die Idee einer direkten UKE-Haltestelle befürwortet. Drei CDU-Politiker – der Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß, in dessen Wahlkreis das UKE liegt, Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, und Andreas Schott, Fraktionsvorsitzender im Bezirk Nord, haben gemeinsam eine Initiative erarbeitet, die sie in die nächste Bezirksversammlung Nord einreichen werden: „Es wäre aus Sicht der CDU enorm wichtig, das UKE direkt mit einer eigenen U-Bahn-Station an das ÖPNV-Netz anzubinden. Wir appellieren an SPD und Grüne, sich unserer Initiative anzuschließen“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.

Das Projekt U 5, das auf einer Strecke von etwa 25 Kilometern von Bramfeld über die City Nord, Winterhude/Uhlenhorst, Hauptbahnhof und Universität und dann über Lokstedt bis zur Endstation an den Arenen verläuft, soll bis Mitte der 2030er-Jahre abgeschlossen sein.