Hamburg. An diesem Freitag startet der Blue Port. Nächste Woche kommen zwölf Kreuzfahrtschiffe. Kritik kommt vom Nabu.
Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, steht auf der Bühne des Kreuzfahrtschiffes Aidavita, neben ihm der Hamburger Hafenkapitän Jörg Pollmann. „Eindrucksvolle Bilder vom Hamburger Hafen werden wieder um die Welt gehen“, verspricht der Tourismus-Chef an Bord des Schiffes, das gerade am Cruise Center Altona liegt. Es sind Bilder von Kreuzfahrtschiffen, die Reiselust und Fernweh wecken, und von einem Hafen, der nachts ganz in Blau strahlt – das Werk des Künstlers Michael Batz.
Bereits ab dem kommenden Freitag macht der Hafen blau, und nächste Woche starten zum siebten Mal die Cruise Days. Erwartet werden vom 13. bis 15. September zwölf Kreuzfahrtschiffe, darunter zwei Flusskreuzfahrer. Es sind so viele Schiffe wie nie. „Wir rechnen mit 500.000 Besuchern“, sagt Otremba an Bord des Aida-Schiffes. 67 Prozent davon würden von auswärts anreisen. Der Ort für die Präsentation des Programms ist mit Bedacht gewählt: Denn die Rostocker Reederei engagiert sich als Premiumpartner des maritimen Events.
Highlights und Hingucker
Mit dabei sind drei Aida-Kreuzfahrtschiffe (Aidaperla, Aidasol, Aiadavita), das neue ZDF-Traumschiff Amadea von Phoenix-Reisen, die Costa Mediterranea sowie Mein Schiff 4 von TUI Cruises mit Sitz in Hamburg. Die Reederei Hapag-Lloyd Cruises, ebenfalls mit Sitz in Hamburg, ist mit der MS Europa und der MS Europa 2 vertreten. Darüber hinaus machen die MSC Preziosa, die World Explorer (nicko cruises) und die beiden Flusskreuzfahrtschiffe MS Frederic Chopin (nicko cruises) und MS Sans Soucci (Plantours)in Hamburg fest. Alle zwölf Schiffe sind allerdings nicht gleichzeitig in Hamburg zu sehen. Am Freitag werden es vier, am Sonnabend acht Schiffe sein.
Veranstalter Uwe Bergmann, Chef der Bergmanngruppe, und Katja Derow, Geschäftsführerin redroses communications GmbH, berichten über Highlights und Hingucker. Die Lichtinstallation Blue Port ist bereits von Freitag an bis zum 15. September zu sehen. Erstmals illuminiert Michael Batz auch die Nordseeinsel Neuwerk, die zum Stadtbezirk Hamburg-Mitte gehört. Höchster blauer Punkt wird der Fernsehturm sein. Geplant ist erstmals auch eine Fahrradroute durch den Hafen, deren genauen Weg die blauen Lichtelemente weisen werden.
Auftritt von Fury in the Slaugtherhouse
Erster Höhepunkt der Cruise Days am Freitag, 13. September, ist die Inszenierung der Costa Mediterranea (21.45 bis 22 Uhr). Ganz ohne Feuerwerk wird der Urlaubsdampfer unter dem Motto „Laser, Licht und Hafenklänge“ erleuchtet. Die Show ist am besten auf den Landungsbrücken und an der südlichen Elbseite zu sehen. Bereits am Freitag, 13. September, 20.30 Uhr, steht ein Open-Air-Auftritt der Rockband Fury in the Slaugtherhouse auf dem Programm (Showbühne Fischmarkt). Am Sonnabend, 14. September, können sich die Kreuzfahrt-Fans auf die Cruise Days Parade freuen (ab 21.15 Uhr). Fünf Kreuzfahrtschiffe und zahlreiche Begleitschiffe, darunter der Museumsdampfer Cap San Diego, werden daran teilnehmen.
Die schönsten Bilder der Cruise Days 2017:
Die schönsten Bilder der Cruise Days im Hafen
Jetzt greift auf der Theaterbühne Hafenkapitän Jörg Pollmann zum Mikrofon und zeigt auf einer Karte, wie detailliert der Ablauf der Parade auf einer Strecke von 1,7 Kilometern geplant ist. Damit nichts schiefgehe, seien die Kapitäne der Schiffe verpflichtet, vorher an einem Briefing teilzunehmen. Der Abstand zwischen den Schiffen liegt bei laufender Fahrt bei 300 Metern. Das NDR Fernsehen wird live von der nächtlichen Parade im Hafenblau berichten.
An Land ist auch viel los
Auch an Land ist viel los. Dort präsentieren sich vom 13. bis und 15. September Reedereien und andere Firmen auf sogenannten Themeninseln. Hapag-Lloyd Cruises zum Beispiel ist mit dem Event-Truck vor den St. Pauli-Landungsbrücken und Aida Cruises mit der „Urlaubswelt“ an der Kehrwiederspitze dabei. Mehr noch: Am Holzhafen können sich die Besucher auf den Big Fish Day freuen. Dort gibt´s leckere Fischsuppe zum Preis von sieben Euro.
Zum Schluss der diesjährigen Cruise Days verlässt die Aidavita am Sonntag, 15. September, als letzter Kreuzfahrer den Hafen. „Wir werden das Schiffstyphon mehr als dreimal erklingen lassen – als Zeichen unserer Begeisterung für das Event“, sagt Kapitän Michael Schmidt.
Unterdessen hat der Naturschutzbund Nabu in Hamburg scharfe Kritik an den Cruise Days geäußert. „Die wenigsten Schiffe verfügen über Katalysatoren, keines über Partikelfilter“, sagte Malte Siegert, Leiter Umweltpolitik. „Deswegen emittiert ein Schiff durchschnittlich so viel Stickoxide oder Feinstaub wie eine Million Fahrzeuge. An einem Wochenende mit zwölf Schiffen also so viel wie zwölf Millionen Pkw.“ Das seien unnötige, aber gewaltige zusätzliche Luftbelastungen für Hamburg.