Hamburg. Kritiker fühlen sich als Versuchskaninchen und fürchten Ausweitung der Gastronomie. Verkehr würde lediglich umgeleitet.

In einer konstituierenden Sitzung des Verkehrsausschusses haben gestern Abend im Rathaus Altona Politiker, Behördenvertreter und Bürger angeregt über eine autofreie Zone in Ottensen diskutiert.

Unter anderem kam dabei jene Initiative von Anwohnern und Gewerbetreibenden zu Wort, die sich zuletzt kritisch gegen die Umsetzung des Pilotprojektes geäußert hatte. Sie befürchtet, dass die Einrichtung der temporären Fußgängerzonen eine verstärkte Lärmbelästigung durch Partylustige und den umgestellten Lieferverkehr zur Folge haben könnte.

Verkehr wird umgeleitet

Außerdem bemängelte sie, dass der Verkehr nicht reduziert, sondern nur in andere Straßen umgeleitet werden werde und das Projekt nicht vollständig durchdacht sei. Das Gesicht der Bürgerinitiative, Gisela Alberti, erklärte: „Wir sträuben uns nicht gegen Veränderungen, doch wir sehen viele Betriebe existenziell bedroht.“ Dazu kommt die Sorge des Kleingewerbes, die Umstellung innerhalb eines halben Jahres könne es in den Ruin treiben.

Gegner fühlen sich als Versuchskaninchen

Durch die autofreie Zone gehen 163 Parkplätze verloren, die durch kostenpflichtige Dauerparkplätze in drei Parkhäusern außerhalb der Zone ersetzt werden sollen. Das würde die Anwohner, die auf einen Stellplatz angewiesen sind, monatlich 85 Euro kosten. Allerdings besitzen nur 27 Prozent der Ottenser ein Auto. Die Bürger betonten, sie wollten keine „Versuchskaninchen“ für ein Projekt sein, das auf ihre Kosten gehe. Die autofreie Zone soll ab September für sechs Monate in Kraft treten.