Hamburg. Touristen und Pendler würden Großteil der Stellfläche belegen. Mit diesen Ideen möchte Behörde die Parksituation verbessern.
Im Karolinenviertel und auf der Sternschanze könnten Parkplätze künftig gebührenpflichtig werden. Das sieht zumindest ein erstes Konzept vor, das der Landesbetrieb Verkehr (LBV) gemeinsam mit dem Verkehrsausschuss Hamburg-Altona und Vertretern desselbigen Ausschusses im Bezirk Hamburg-Mitte erarbeitet hat. Ziel des sogenannten Parkraumbewirtschaftungskonzepts sei, die angespannte Parksituation für Bewohner zu entschärfen.
Parkzone könnte Ende des Jahres kommen
Wie das Abendblatt auf Anfrage erfuhr, soll das Projekt bereits Ende dieses Jahres umgesetzt werden. Voraussetzung sei
eine "überwiegende Zustimmung sämtlicher Beteiligter", teilte der LBV mit. Diese soll durch eine Online-Umfrage ermittelt werden.
In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass insbesondere werktags Pendler und Touristen den Großteil aller öffentlichen Parkplätze belegten. Durch den Mangel an Parkraum würden weitere Autofahrer und Bewohner ihre Fahrzeuge ordnungswidrig parken. Abends und am Wochenende seien es besonders Besucher der Gastronomie und der Kultureinrichtungen, die die öffentlichen Parkplätze belegen.
Während in der Sternschanze ab 21 Uhr Besserung eintrete, seien im Karolinenviertel so nahezu rund um die Uhr 90 Prozent der Parkflächen ausgelastet.
Anwohner können Parkausweis beantragen
Mit den beiden geplanten Bewohnerparkzonen mit Parkscheinpflicht hofft die Behörde, den Parkdruck verringern zu können. Anwohner und Kurzzeitparker wie Restaurantbesucher würden dann leichter einen Parkplatz finden.
Das Konzept sieht vor, dass Anwohner für 30 Euro im Jahr (bei Onlinebeantragung mit einem Nachlass von fünf Euro) einen Bewohnerparkausweis beantragen können. Für alle anderen ist eine Parkgebühr von zwei Euro pro Stunde bei einer Höchstparkdauer von drei Stunden geplant.
LBV informiert Anwohner über Parkzonen
Seit Montag, den 12. August, informiert der LBV die Anwohner per Infoschreiben über die Pläne. Zudem werden die Menschen gebeten, bis 1. September an einer nicht repräsentativen Online-Umfrage teilzunehmen. "Dabei wird ein grundsätzliches Feedback zum Bewohnerparken abgefragt. Des Weiteren können die Anwohnerinnen und Anwohner eine persönliche Einschätzung zum Parkdruck zu verschiedenen Zeiten abgeben", heißt es aus der Innenbehörde.
Dabei können die Bewohner auch
Vorschläge für die Abschnitte der Parkzonen
einbringen, welche dann in den Planungen berücksichtigt werden sollen. "Ziel ist es,
ein Stimmungsbild entstehen zu lassen,
das die unterschiedlichen Örtlichkeiten und die differenzierte
Altersstruktur einbezieht", teilte der LBV auf Nachfrage mit.
Die Informationsschreiben gibt es für alle Anwohner auch bei allen LBV-Standorten, im Tschaikowsky-Haus (Vor dem Holstentor 2) und in der Haspa-Filiale (Schulterblatt 58).
Bereits Im September 2018 war eine Anwohnerparkzone auf St. Pauli eingeführt worden. Betroffen sind seitdem 4100 Parkplätze rund um die Reeperbahn und in Teilen von Altona.