Berlin. Das homosexuelle Königspinguin-Paar kam erst im Frühjahr aus Hamburg in die Hauptstadt. Jetzt sind die beiden “vorbildliche Eltern“.

Im Berliner Zoo ist Brüten auch schon mal reine Männersache: Die aus dem Tierpark Hagenbeck stammenden homosexuellen Königspinguine Skipper und Ping kümmerten sich gemeinsam rührend um das Ei einer Artgenossin, sagte Zoo-Sprecher Maximilian Jäger. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitungen "B.Z" und "Bild" (Freitag). "Die beiden Pinguin-Männer verhalten sich wie vorbildliche Eltern und wärmen das Ei abwechselnd."

Skipper und Ping sind zehn Jahre alt und siedelten erst im April aus dem Hamburger Tierpark Hagenbeck in die Hauptstadt um. Sie verbringen sehr viel Zeit miteinander und beschützen das Ei nun auch vor Artgenossen. "Gleichgeschlechtliche Pinguin-Paare gibt es auch im natürlichen Lebensraum", erläuterte Jäger. Das sei im Tierreich nicht ungewöhnlich. In anderen Zoos gebe es ebenfalls Männer-Paare, auch bei Pinguinen.

Die schwulen Pinguine wollten schon früher brüten

Dass die beiden watschelnden Vogelmännchen Eltern werden möchten, hatten sie schon früher signalisiert. "Sie haben versucht, Fische und Steine auszubrüten", berichtete Jäger. Das echte Ei haben Pfleger Skipper und Ping Mitte Juli angeboten, weil die einzige Pinguin-Dame in der sechsköpfigen Gruppe in den vergangenen Jahren keinen Erfolg bei der Brut hatte. Die beiden Männchen begannen sofort mit der Arbeit. "Wir wissen nicht, ob dieses Ei befruchtet ist", sagte Jäger. Falls ja, würde nach rund 55 Tagen ein Jungtier schlüpfen. In anderen Zoos hätten homosexuelle Pinguine bereits Bruterfolge gehabt, ergänzte der Sprecher. Für Berlin wäre das neu.

Dass sich bei Königspinguinen Männchen und Weibchen abwechselnd ums Brüten kümmern, ist normal. Sie legen sich das Ei dafür auf ihre Füße und stülpen eine Bauchfalte darüber.