Hamburg. Haltestelle soll barrierefrei werden. Gläserne Fahrstühle verändern das Gesicht von Hamburgs beliebter Einkaufsmeile.

Die Hamburger Hochbahn will die U-Bahn-Haltestelle Mönckebergstraße aufwendig ausbauen und sanieren, um sie besser zugänglich für Menschen mit Handicaps zu machen. Dazu werden zwei gläserne Aufzüge installiert, die Bahnsteige komplett erneuert und Orientierungssysteme für sehbehinderte und blinde Menschen eingebaut, teilte die Hochbahn am Freitag mit. Gleichzeitig werde ein zusätzlicher Zugang mit zwei Treppen Richtung Hauptbahnhof geschaffen.

Die entsprechenden Planfeststellungsbeschlüsse für den barrierefreien Ausbau liegen nun vor. Baubeginn ist im Frühjahr 2020, erste vorbereitende Maßnahmen starten schon im September. Insgesamt können die Maßnahmen bis zu zwei Jahre dauern. In dieser Zeit werde es zu Sperrungen auf dem U3-Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Rödingsmarkt kommen, sagte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum dem Abendblatt.

U3 für ein Jahr am Stück gesperrt

Vermutlich könne dann auch die Station Rathaus nicht angefahren werden, die ebenfalls barrierefrei ausgebaut werden soll, für die es aber noch keinen Planfeststellungsbeschluss gibt. "Wir gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass die Strecke für etwa ein Jahr am Stück unterbrochen wird", so Kreienbaum. Fahrgäste müssten in dieser Zeit auf die bestehenden Buslinien ausweichen.

Den Umbau der Station Mönckebergstraße lässt sich die Hochbahn rund 16 Millionen Euro kosten. Besonders aufwendig und spektakulär sind die geplanten Fahrstühle, die direkt zu den Bahnsteigen führen sollen. Diese werden nun nach längerer Diskussion mit Händlern und Gastronomen auf der Höhe Levantehaus und Barkhof-Passage installiert.

Laut Informationen von NDR 90,3 habe das negative Folgen für die Gastronomie vor dem Levantehaus: Ab dem 16. September soll auf beiden Seiten der Mönckebergstraße eine etwa 70 Meter lange Baustelle eingerichtet werden. Dafür müssen die Außengastronomieflächen in diesem Bereich freigeräumt werden. Gespräche über "konstruktive Lösungen" gebe es bereits, so City-Managerin Brigitte Engler zu den Baustellen-Plänen.

Viel Glas an Aufzügen und Treppen

"Der Planfeststellungsbeschluss bestätigt, dass wir mit unseren Planungen die beste Lösung gefunden haben“, erklärte der Technik-Vorstand der Hochbahn, Jens-Günter Lang. Bei der Gestaltung der Aufzüge sei sehr großer Wert auf Transparenz und Leichtigkeit gelegt worden. Nicht nur die Fahrstühle selbst seien aus Glas, auch die Treppenzugänge zur Haltestelle werden Brüstungen aus Glas erhalten. "Damit werden sich Aufzüge und Treppenzugänge harmonisch in das Straßenbild einfügen."

Die Treppen des zweiten Zugangs werden vom Ende der Bahnsteige Richtung Hauptbahnhof an die Oberfläche führen. Der Einbau ist laut Hochbahn erforderlich, um die Sicherheit durch einen zusätzlichen Fluchtweg zu erhöhen. Gleichzeitig werde der neue Zugang dafür sorgen, dass die östliche Mönckebergstraße besser erschlossen wird.

Auch Haltestelle Landungbrücken gesperrt

Unabhängig von den Arbeiten in der City müssen U3-Fahrgäste schon wegen der barrierefreien Umbauten an der Station Landungsbrücken bereits heute viel Geduld aufbringen. Erst vor wenigen Tagen hatte die Hochbahn mitgeteilt, dass sich die Wiedereröffnung der Station um bis zu acht Wochen verzögert.

Bei den Bauarbeiten an der denkmalgeschützten Anlage wurden weitaus größere Schäden entdeckt als zunächst vermutet. Die Haltestelle bleibt daher mindestens bis Ende November gesperrt. Eigentlich sollte sie am 15. Oktober wieder in Betrieb genommen werden.