Hamburg. Hunderttausende Fans feierten Hossa-Sause in Hamburg. Hier die wichtigsten Ereignisse nachlesen und die besten Fotos anschauen.
Es war wieder soweit, schon zum 23. Mal: Biene Maja, die Schöne Maid und Michaela luden zum knallbunten Karneval des Nordens auf Hamburgs Straßen ein. Am Sonnabend tobte und wogte zwischen Heiligengeistfeld und Landungsbrücken, St. Pauli Fischmarkt und Reeperbahn die nicht unumstrittene, aber stets gut besuchte Kultveranstaltung Schlagermove. Abendblatt.de begleitete die in diesem Jahr im Wortsinn feucht-fröhliche Hossa-Sause im Live-Blog, hier zum Nachlesen:
19.30: Zahlensalat, ein Nachschlag
Auch die Feuerwehr ist bisher mit dem Verlauf des Schlagermoves zufrieden: Man habe etwa 80 Hilfeleistungen gezählt, hieß es gegen 19.30 Uhr. Größere Verletzungen seien nicht darunter gewesen. Die gefühlte Zahl der Einsätze von Polizei und Feuerwehr ist übrigens deutlich höher. Es vergehen kaum fünf Minuten, ohne dass man Martinshörner hört – und das ein Stück weg vom eigentlichen Geschehen.
19.00: Veranstalter zieht Fazit
Zwar sind die letzten Trucks noch nicht wieder am Heiligengeistfeld angekommen, aber der Veranstalter ist schon jetzt hörbar zufrieden: Der Sprecher der Veranstaltung spricht von "friedlich-fröhlicher Stimmung", die auch durch den Regen zu Beginn nicht spürbar gedämpft worden sei. Ein besonderer Moment sei der musikalische Abschied von Costa Cordalis um 15 Uhr gewesen, zu dem auch seine Kinder Lucas und Eva anwesend waren.
18.00: Zahlensalat nach Schlagermove-Art
Während der Veranstalter von etwa 350.000 Besuchern ausgeht, schätzt die Hamburger Polizei die Zahl der Prilblumen und Schlaghosen etwas konservativer ein: Die Beamten sprechen von etwa 300.000 Menschen beim 23. Schlagermove. Größere Ausfälle, die von der Polizei hätten betreut werden müssen, waren bis zum Abend nicht zu verzeichnen.
17.30: Fiesta Heiligengeistfeldicana
Wer nach diversen Stunden noch nicht genug von deutschsprachiger Unterhaltungsmusik hat, findet von jetzt bis irgendwann heute Nacht auf dem Heiligengeistfeld gleich fünf Zelte, in denen solche Koryphäen der guten Laune wie "DJ Vossi und die Schlager GoGos" oder "The Real DJ Maikel & DJ Chrille" für... ähm... Stimmung (?) sorgen. Wohl bekomm's.
17.00: Der Regen hat aufgehört
Nachdem alle und alles entlang der Strecke von ziemlich motiviert fallendem Regen bis auf die Knochen durchnässt wurde, hat es irgendwann dann doch aufgehört. Jetzt wird man im Plastikoutfit wieder nur von innen nass – atmungsaktive Prilblumen-Outfits gibt es vermutlich bisher nicht.
16.30: Premiere des Trucks für Rollstuhlfahrer
Erstmals gibt es in diesem Jahr auch einen gesonderten Truck für Menschen, die im Rollstuhl unterwegs sind. Die Stimmung in dem Gefährt: Perfekt, wie auch im Rest des Zuges.
16.01: Barfuß im Regen
Eine weitere, gute Songalternative, diesmal von Michael Holm.
Es soll auch Menschen geben, die keine Schlager mögen ...
15.40 Uhr: "Weine nicht, wenn der Regen fällt" ....
Es schüttet aus Kübeln in Hamburg. Jetzt alle mit Drafi Deutscher singen: "Weine nicht, wenn der Regen fällt" aus seinem Klassiker "Marmor, Stein und Eisen bricht."
15.15 Uhr: Lukas Cordalis singt für verstorbenen Vater
Von jedem der 47 Trucks soll ein Lied des verstorbenen Schlagerstars Costa Cordalis erklingen. Sei es „Anita“ oder „Carolina komm“. Zuletzt war Costa Cordalis mit seiner Tochter in Hamburg.
15.00 Uhr: Kleine Klamottenkunde
Ob grelle Polyesterhemden, verwaschene Schlaghosen oder bunte Eigenkreationen aus Flokati und Sonnenblumen und -brillen – beim Schlagermove ist alles erlaubt. Diesmal dabei: Puck, die Stubenfliege, der Afrolook oder auch der Sonnenblumenrock. Die Spaß-Parade kennt weder schlechten Geschmack noch schlechte Laune.
14.50 Uhr: Der Tag, als die Sonne nicht mehr kam
Zigtausende Fans sind schon auf dem Weg zum großen Schlager-Festvial. Doch wie angekündigt, dreht der Wettergott die Schleusen auf. Sehr passend dazu: "Der Tag, als die Sonne nicht mehr kam" von Costa Cordalis.
14.30 Uhr: Die Fan-Karawane rollt – auch per E-Scooter
Die Route des Schlagermoves
Wichtig für Autofahrer: Schon ab 13 Uhr sind die ersten Straßen auf St. Pauli gesperrt. Die 47 Trucks, darunter erstmals auch ein speziell für Rollstuhlfahrer entwickelter, fahren über Millerntorplatz, Helgoländer Allee, Landungsbrücken, Hafenstraße, St. Pauli Fischmarkt, Pepermöhlenbek und Reeperbahn zurück zum Heiligengeistfeld.
Die Hochbahn Hamburg hat einen auf den ersten Blick etwas eigenwilligen Tipp, wie die Fans zum Festival gelangen können: Weil die U3 am Bahnhof Landungsbrücken gesperrt ist, empfiehlt sie, mit der U2 bis zu den Messehallen zu fahren und dort auszusteigen.
Natürlich könnte man stattdessen auch mit der S-Bahn zu den Landungsbrücken oder zur Reeperbahn fahren oder mit der U3 bis zur Station St. Pauli. Aber das wäre vermutlich im Wortsinn zu naheliegend.
Willi Herren singt im Zelt
Gut die Hälfte der bis zu 500.000 erwarteten Besucher sind Schlagertouristen von außerhalb. Seit dem Start im Jahr 1997 mit 14 Lkw und 50.000 Feiernden hat sich der Schlagermove zum „Karneval des Nordens“ entwickelt. Viele Schlagerstars von gestern und vorgestern waren schon da. Jetzt gehören jüngere Künstler zu den fahrenden Musikanten. Die Italienerin Rosanna Rocci, die Gruppe Wind, Olaf Henning („Cowboy und Indianer“) und Willi Herren. („Alkohol Blues“) treten nach 20 Uhr auch im Zelt 3 auf.
500 mobile Toiletten
Immer wieder ein Ärgernis: die Wildpinkler entlang der Strecke. Viele Anwohner sind daher nur wenig begeistert von der Hossa-Sause, äußern sich daher schon im Vorfeld drastisch auf Twitter.
Um die Situation zu entspannen, lässt der Veranstalter mehr als 500 Toiletten entlang der Strecke aufstellen. Die Spielplätze am Zirkusweg, Pepermölenbek und Silbersackstraße werden während des Moves von Sicherheitspersonal bewacht, damit sich dort keine Wildpinkler erleichtern.
Schlagermove: Der Umzug Sa 13.7., 15 bis 20 Uhr, Start/Ziel Heiligengeistfeld, Eintritt frei
Aftermove-Party Sa 13.7,. 17.15 bis 2.30 in fünf Party-Zelten/Heiligengeistfeld, Tickets zu 16,90 Euro ab 13 Uhr an der Kasse
