Hamburg. Motorrad-Event lockt 400.000 Besucher an. ADAC warnt vor Staus in der City und auf den Autobahnen. Wo es eng wird.

Hamburg. Mit der großen Parade durch die Stadt gehen die Harley Days am Sonntagnachmittag zu Ende. Drei Tage lang haben sich 400.000  Motorradfreunde, -fahrer und -fans bei freiem Eintritt auf dem Gelände in Hammerbrook vergnügt. Auf Hochglanz polierte Maschinen gab es zu bestaunen, zum Beispiel Nachbauten der Harleys aus dem Film „Easy Rider“, der mit Peter Fonda, Dennis Hopper und Jack Nicholson vor 50 Jahren in die Kinos kam. Insgesamt waren es 7000 Bikes

An diversen Ständen konnte man Kleidung, Helme, Zubehör und diverse Fan-Artikel erstehen, sich über das Musikprogramm von Hard Rock bis Country freuen und vor allem Schatten suchen. Die Veranstaltung gilt als eines der größten Motorradtreffen in Europa und war bei mehr als 30 Grad und rund 40.000 Quadratmetern betonierter Fläche auch eine Hitzeschlacht. Die 16 ehrenamtlichen DRK-Helfer vom Kreisverband Harburg-Land verzeichneten denn auch jeden Tag um die 50 Hilfeleistungen.

„Viel trinken“ ist das Rezept von Helga Werner. Zusammen mit ihrem Mann Hartmut, beide um die Mitte 60, ist sie aus Hadamar bei Limburg/Lahn zum zweiten Mal zum Motorradtreffen gekommen. „Wir lieben das hier“, sagt die Bikerin. Vergangenes Wochenende waren sie auf einer Veranstaltung in Rüdesheim, auch in Florida sind sie schon Motorrad gefahren.

„Dass wir in der Montur schwitzen, nehmen wir in Kauf.“ Ihre Maschine, eine Ultra Classic E-Glide von 2016 mit 71 PS, sieht bequem aus. „Aber die laden wir in den Transporter und fahren mit dem Auto die 500 Kilometer nach Hamburg.“

Verkehrsexperten hatten am Wochenende vor Verkehrsbehinderungen gewarnt. Überall auf den Autobahnen könne es zu Staus kommen, sagte der Sprecher des ADAC Hansa, Christian Hieff. Als besonders neuralgische Punkte gelten die Baustellen für die Lärmschutztunnel auf der A7 bei Stellingen und Schnelsen sowie die Arbeiten an einer Brücke über der A1 in Öjendorf. Dort verengt sich die Autobahn in Richtung Süden (Bremen) von drei auf zwei Spuren.

Baustelle an der Amsinckstraße hat Auswirkungen

Auch im Hamburger Stadtgebiet werden Autofahrer auf einigen Straßen nur langsam vorankommen. Bemerkbar machen dürfte sich vor allem eine Baustelle an der Amsinckstraße kurz vor dem Deichtorplatz. Der Energiekonzern Vattenfall lässt dort seit Freitag Arbeiten an Fernwärmeleitungen ausführen. Gleichzeitig begann dort das Treffen der Motorradfahrer.

In Richtung Innenstadt bleibe nur eine von drei Fahrspuren passierbar, teilte Vattenfall mit. Da die Harley Days am Großmarkt stattfinden, also praktisch nur über die Amsinckstraße erreichbar sind, sei mit starken Einschränkungen zu rechnen.

Viele Sperrungen für Hella-Halbmarathon

Am Sonntag gibt es eine weitere Großveranstaltung. Für den Hella-Halbmarathon werden zwischen Reeperbahn und Außenalster zahlreiche Straßen zeitweise gesperrt. Die Hochbahn weist daraufhin, dass der Busverkehr ebenfalls beeinträchtigt sein wird (Hier geht es zu einer Übersicht der Fahrplanänderung). Am Mittag werden zudem Tausende Motorradfahrer zur Parade zum Abschluss der Harley Days erwartet.

Im Osten Hamburg ist eine weitere Durchgangsstraße seit Donnerstag nicht befahrbar. An der Hammer Straße wird eine neue Bahnunterführung angeschlossen. Die Arbeiten dauern bis zum Ende der Sommerferien. Auf dem parallel verlaufenden Ring 2 wird zwischen Hellbrookstraße und der Wandse ebenfalls gebaut. Größere Baustellen behindern den Verkehr auch auf der Steilshooper Allee, der Rahlstedter Straße, der Luruper Hauptstraße sowie auf der A253 in Harburg.

Wer auf die Bahn umsteigt, entgeht den Baustellen nicht: Wegen der Erneuerung der S-Bahnbahnbrücken über dem Lessingtunnel fahren zwischen Altona und Holstenstraße beziehungsweise Altona und Othmarschen Ersatzbusse. Die U1 verkehrt zwischen Langenhorn Markt und Ohlsdorf nicht, die U3 ist zwischen St. Pauli und Baumwall unterbrochen.

Auf der Internetseite ist eine laufende Übersicht der Beeinträchtigungen durch Baustellen verfügbar.