Hamburg. Hersteller und Verkehrsbehörde sind mit den Probeläufen zufrieden: Wie mit Hilfe der Technik Staus verhindert werden.

Sie verbindet Autofahrer per vernetztem Fahren zu einem Schwarm und soll so Staus verhindern: Die Navigations-App NUNAV. Ihren ersten offiziellen Test in Hamburg hat sie nach Angaben des Herstellers und der Verkehrsbehörde gut gemeistert.

Die Autofahrer unter den 52.000 Konzertbesuchern von Udo Lindenberg und Andreas Gabalier in der Barclaycard Arena und im Volksparkstadion konnten in der vergangenen Woche ohne größere Staus zu ihren Parkplätzen gelotst werden. Die meisten Besucher waren allerdings ohnehin mit den öffentlchen Verkehrsmitteln gekommen, wo sie sich in Bussen und Bahnen drängen mussten. Rund 4000 von ihnen waren an dem Abend laut NUNAV mit ihren Autos unterwegs zu den Stadien. Sie alle mussten einen Parkplatz finden.

Keine Überraschung, sondern Wissenschaft

Laut der Polizei Hamburg verlief die Anfahrt störungsfrei. „Erste Auswertungen ergaben, dass über 13 Prozent der geparkten Autos mit NUNAV Navigation auf diese Parkplätze geführt wurden“, so Daniel Stolba, Sprecher des App-Entwicklers Graphmaster. Dieses Ergebnis sei nicht überraschend, sondern reine Wissenschaft. „Es ist Mathematik zum Anfassen. Renommierte Forscher sagen seit Jahren , dass schon die Vernetzung von einem Prozent der Autos einen messbaren Effekt auf den Verkehr hat.“

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Die App habe dafür gesorgt, dass die Autofahrer direkt auf einem Parkplatz gelandet waren und sich nicht gegenseitig im Weg standen. „Wir sagten dem Verkehrssenator, das funktioniert auch in Hamburg bei zwei Konzerten gleichzeitig. Und wir haben das Versprechen gehalten“, so Sebastian Heise, Gründer von Graphmaster und Miterfinder der NUNAV-Technologie.

Verkehrssenator Michael Westhagemann freut sich über den Verlauf des Experiments: "Diese Technologie zeigt: Von intelligenten Verkehrssystemen (ITS) können alle Menschen profitieren, die in der Stadt mobil sein wollen. Dieses und viele weitere Projekte sind Teil unserer ITS-Strategie, mit der wir die urbane Mobilität sicherer, sauberer und effizienter gestalten werden. Einen wertvollen Beitrag dazu leistet das vernetzte Fahren.“

Jede Baustelle berücksichtigen

„Es ist richtig gut gelaufen. Als nächstes wollen wir die Heim- und Gäste-Fans bei einem HSV-Spiel zum Volksparkstadion navigieren.“ Damit das wieder klappt, arbeiten die Spezialisten derzeit daran, jede einzelne Baustelle im System zu haben. „Wir wollen jede Straßensperrung und die Belegung der Parkplätze noch schneller und genauer erfassen“, so Stolba.

Ende 2018 hatte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann den Hamburgern versprochen, gegen die Verkehrsprobleme der Stadt auch mit neuen digitalen Technologien vorzugehen. Für das Jahr 2019 wurden mehrere Tests der App NUNAV in Hamburg vereinbart. Auch während des Hafengeburtstages war die App zum Einsatz gekommen – nach Angaben von NUNAV auch dort erfolgreich.