Winterhude. Einsatzkleidung ist nach Wünschen der Beamten entstanden. Sogenannte Visibility-Elemente sollen Polizisten sichtbarer machen.

Diese Neuerung verändert das Bild der Hamburger Polizei, und zwar ganz buchstäblich. 4500 der intern etwas sperrig „Außentragehüllen“ genannten neuen Einsatzwesten werden in den kommenden Monaten an die Beamten ausgegeben. „Dann haben alle Vollzugsbeamten diese Weste“, sagte Hamburgs oberster Schutzpolizist, Hartmut Dudde am Freitag. Die Weste begeistere die Einsatzkräfte, so Dudde. Hauptkommissar Hanno Schmidt und seine Arbeitsgruppe waren mit der Entwicklung beauftragt worden.

Handschellen, Merkbuch, Pfefferspray, Handy und Funkgerät werden künftig in Taschen oder angesteckt an der Weste getragen. Das entlastet das Koppel. Besonders eindrucksvoll finden die Beamten, dass sich in der Weste Einschübe für den ballistischen Schutz befinden. Bislang trugen Polizisten eine Schutzweste unter dem Hemd. Das ist besonders schweißtreibend, und sie ist auch nicht einfach an- oder abzulegen.

Erste Wachen haben die neuen Westen schon

Die Weste dagegen kann in der Wache schnell ausgezogen und über den Stuhl gehängt werden. „Das ist wirklich ein Vorteil“, findet Cécile Poirot, die bei der Verkehrsstaffel arbeitet.

Neu sind auch die großen, gelben Flächen aus reflektierendem Material auf der Weste. Visibility-Elemente, wie man auf Neudeutsch sagt. Sie machen die Polizisten sichtbarer. Und wenn die Beamten mal weniger auffallen möchten, lassen sich die mit Klettverschluss befestigten Reflektoren einfach lösen und in einer Tasche einrollen.

Erste Wachen haben die neuen Westen schon. In Harburg, Billstedt oder Rahlstedt wurden bereits zahlreiche davon ausgegeben. Die Davidwache und die Innenstadtwache an der Caffamacherreihe stehen ganz oben auf der Ausgabeliste. Bis Dezember sollen die Westen dann flächendeckend eingeführt werden. Für spezielle Funktionen, beispielsweise für Motorradpolizisten, werden noch Westen entwickelt.

Dass die Westen so gut bei den Beamten ankommen, liegt auch an der Entwicklungsgeschichte. „Wir haben als Partner ein Unternehmen gefunden, das auf unsere Wünsche eingeht und sich flexibel gezeigt hat“, sagte Dudde.

Das war auch nötig. Denn Hanno Schmidt und sein Team hatten immer wieder Änderungen eingefordert, die oft aus den Reihen der Polizisten kamen. Die Beamten hatten Prototypen der Westen bereits während eines „Trageversuchs“ im Dienst getragen.Preislich lieg eine Weste bei 255 Euro. Bei 4500 Stück sind das rund 1,15 Millionen Euro.