Hamburg. Meteorologe warnte in den Tagesthemen vor Unwetter. Ein Haus in Lohbrügge wurde von einem Blitz getroffen.
Nach der Unwetterwarnung für Hamburg in der ARD ist die Hansestadt glimpflich davongekommen. Weil die Gewitter in nordöstliche Richtung weiterzogen, musste die Feuerwehr in der Nacht zu keinem witterungsbedingten Einsatz ausrücken. "Zum Glück ist nichts passiert", sagte ein Sprecher des Lagedienstes dem Abendblatt am Donnerstagmorgen.
Zuvor war vom Deutschen Wetterdienst (DWD) über das Warnsystem Katwarn sowie in den Tagesthemen mit Ingo Zamperoni aus Hamburg-Lokstedt vor dem Unwetter gewarnt worden. In Hamburg müsse man in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit heftigen Gewittern und ihren Auswirkungen rechnen, sagte Meteorologe Donald Bäcker. „Heute Nacht wird Hamburg etwas abbekommen“, sagte der Wettermann vieldeutig in der ARD. Die Theorie sollte sich nicht bewahrheiten.
Bereits am Mittwoch war die Feuerwehr 15-mal zwischen 15 und 21 Uhr ausgerückt. Die schweren Gewitter, vor denen der Deutsche Wetterdienst für Hamburg gewarnt hatte, trafen vor allem den Osten der Stadt, wie ein Sprecher des Lagedienstes der Feuerwehr mitteilte. "Es ging in den meisten Fällen um die Sicherung von Bäumen oder Ästen, die wegen des starken Windes zu fallen drohten", sagte der Sprecher.
Blitzeinschlag in Lohbrügge
Am Reinbeker Redder im Stadtteil Lohbrügge schlug gegen 18 Uhr ein Blitz in ein Einfamilienhaus ein. Größerer Schaden entstand nicht, es wurde auch niemand verletzt. Die Sicherungen sprangen heraus und es roch verbrannt, sagte der Sprecher. Die Feuerwehr kontrollierte das Gebäude, der Notdienst testete anschließend die elektrische Anlage im Haus, um Folgeschäden zu vermeiden.
An der Ostsee geriet ein Segelboot aufgrund des plötzlichen Sturms mit Stärken von bis zu neun Beaufort in Seenot. Das Boot trieb vor Pelzerhaken kieloben bei Gewitter in der rauen See. Die beiden Segler im Alter von 61 und 68 Jahren konnten nach Angaben der Bundespolizei See vom späten Mittwochabend gerettet werden.
Auch die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Kiel war am Abend wegen eines umgestürzten Baums für rund zwei Stunden unterbrochen, teilte die Deutsche Bahn bei Twitter mit. Der reguläre Verkehr lief erst nach 22 Uhr wieder an. Infolgedessen kam es zu Folgeverspätungen.
Die amtliche Unwetterwarnung galt bis 19.30 Uhr. Sie wurde über Apps wie Katwarn als "Extremwetter" verbreitet.