Hamburg. Die Teilnehmer der Mahnwache trafen sich am Unfallort und legten eine Gedenkminute für den tödlich verunglückten Mann ein.

Nach dem Tod eines 52 Jahre alten Radfahrers, der am frühen Freitagnachmittag in der Nähe des Hotels Bellevue an der Straße An der Alster (St. Georg) von einem Lkw erfasst wurde, haben sich am Sonnabendvormittag etwa 80 Personen zu einer Mahnwache am Unfallort getroffen.

Dabei stellten die Teilnehmer ein Ghostbike, Kerzen und Blumen auf und hielten eine Gedenkminute für den tödlich verunglückten Mann ab. Anschließend legten sich viele der Anwesenden auf die Straße und stellten sich tot. Die Polizei war vor Ort und sperrte für den Zeitraum der Mahnwache zwei der stadtauswärts führenden Fahrspuren der Straße An der Alster. Der Verkehr konnte dennoch normal weiterlaufen. Die Aktion dauerte etwa 30 Minuten.

Radfahrer überquerte Fußgängerüberweg bei Grün

Nach Aussagen der Polizei hatte ein 31 Jahre alter Lkw-Fahrer den Mann an der Straße An der Alster am Freitag gegen 12.40 Uhr erfasst. Der Radfahrer habe nach bisherigen Erkenntnissen den Fußgängerüberweg bei Grünlicht überquert. Durch die Kollision war der Mann zu Boden gestürzt und hatte laut einer Polizeisprecherin "schwerste Kopfverletzungen" erlitten. Die Unfallstelle wurde gesperrt, ein Sachverständiger zum Einsatzort gerufen, auch der Polizeihubschrauber Libelle wurde angefordert, um Luftaufnahmen des Unfallorts zu machen.

LKW-Unfall an der Alster

Polizisten befragen Zeugen am Unfallort.
Polizisten befragen Zeugen am Unfallort. © Michael Arning
Der Unfallort an der Straße An der Alster.
Der Unfallort an der Straße An der Alster. © Michael Arning
Nachdem der 52 Jahre alte Radfahrer wiederbelebt werden musste, kam er per Rettungswagen in ein Krankenhaus. Später starb der Mann.
Nachdem der 52 Jahre alte Radfahrer wiederbelebt werden musste, kam er per Rettungswagen in ein Krankenhaus. Später starb der Mann. © Michael Arning
Ein Polizist befragt den Lkw-Fahrer.
Ein Polizist befragt den Lkw-Fahrer. © Michael Arning
Eine Polizistin sichert das Fahrrad.
Eine Polizistin sichert das Fahrrad. © Michael Arning
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Samina Mir, die stellvertretende Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Hamburg, sagte am Sonnabend, bei der Kundgebung gehe es auch darum, nicht einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen. Mit Blick auf die vielen Unfälle mit Lastwagen erneuerte sie ihre Forderung nach verbindlichen Abbiegeassistenten, wie sie Hamburg bereits im Rahmen eines Pilotprojekts mit städtischen Lastwagen testet. Eine schnelle Lösung wäre es, für innerstädtische Lkw-Fahrten einen festen Beifahrer vorzuschreiben, erklärte sie.

Erst am Donnerstag war eine 65-jährige Radfahrerin in Norderstedt nördlich von Hamburg von einem abbiegenden Lastwagen erfasst und lebensgefährlich am Kopf verletzt worden. Die 65-jährige Frau hatte gerade eine grüne Ampel passiert, als der Lastwagen sie rammte.